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Schutz vor Zecken

Liebe Bloggemeinde,

die Zeckenplage wird durch die klimatischen Bedingungen auch in den nördlicheren Bundesländern immer schlimmer. Deshalb übernimmt die BKK24 (und sicherlich auch jede andere gesetzliche Kasse) die Kosten für den Impfschutz gegen die von den Blutsaugern übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).

Die Impfung kann zwar vor den schlimmsten Erregern schützen, nicht jedoch vor der auch außerhalb der so genannten Risikogebiete übertragenen Borreliose. Die Infektion führt zu auffälligen Entzündungen an der Einstichstelle und kann später Gelenke, Muskeln unhd Nerven befallen.
Etwa jede fünfte Zecke in Deutschland kann Borreliose übertragen. Gezielt vorbeugen können Sie am besten, indem Sie Zeckenstiche vermeiden:

Die fünf wichtigsten Experten-Tipps:

1. Meiden Sie bestimmte Orte
Zecken halten sich in der Vegetation bis maximal 1,5 Meter Höhe auf. Sie benötigen mindestens 80 Prozent Luftfeuchtigkeit. Daher sind sie in der Krautschicht des Waldes oder in Gewässernähe besonders häufig zu finden. Achten Sie darauf, dass Sie beispielsweise beim Joggen oder Wandern nicht an hohen Gräsern oder Kräutern vorbeistreifen.

2. Tragen Sie lange Kleidung
Zecken wird dadurch das Auffinden einer geeigneten Stichstelle zumindest erschwert. Bevorzugen Sie geschlossene Schuhe. Stecken Sie die Hose zudem in die Strümpfe. Auch das erschwert den Parasiten den Zugang zur nackten Haut.

3. Tragen Sie ein Zeckenschutzmittel auf
Kleidung allein hält die Parasiten nicht sicher ab. Denn auf der Suche nach einer geeigneten Stichstelle krabbeln die Plagegeister oft stundenlang umher – und geraten so auch unter die Kleidung. Daher sollten zumindest Arme und Beine zusätzlich mit einem wirksamen Zeckenschutzmittel eingerieben werden, auch unter den Kleidern. Als zuverlässiger Wirkstoff, Zecken die Lust auf ihren Lebenssaft zu verderben, hat sich Icaridin erwiesen, der beispielsweise in Autan enthalten ist.

4. Suchen Sie den Körper nach Zecken ab
Vergessen Sie dabei nicht den Kopf, die Ohren und den Rücken. Noch nicht festgesogene Zecken abnehmen und töten. Zudem sollten Sie die Kleidung sorgfältig ausschütteln oder in den Wäschetrockner stecken. In der Kleidung versteckte Zecken werden durch trockene Hitze abgetötet.

5. Entfernen Sie festgesogene Zecken
Festgesogene Zecken müssen richtig und möglichst schnell entfernt werden. Denn je länger die Zecke saugt, desto höher ist das Risiko, an einer Borreliose zu erkranken. Beim Herausziehen muss ein Quetschen auf jeden Fall verhindert werden. Borrelien reichern sich im Darm der Zecke an. Werden die Tiere beim Entfernen gequetscht, wird der Darminhalt samt Bakterien in den Stichkanal injiziert. Zeckenzangen sind oftmals zu grob. Besser geeignet sind feine Pinzetten oder Zeckenschlingen aus der Apotheke.

6. Helfen Sie den Kindern
Wenn sich Ihr Kind viel im Garten oder in der freien Natur aufhält, sollten Sie es jeden Abend nach Zecken absuchen. Achten Sie besonders auf verdeckte Stellen, wie zum Beispiel unter den Achselhöhlen!

Borreliose: Noch keine Impfung möglich
Borreliose ist die häufigste in Europa durch Zecken übertragene Erkrankung. Bis zu 100.000 Menschen erkranken hierzulande jedes Jahr neu. Die oft als “Zeckenimpfung” bezeichnete Spritze beugt der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) vor, schützt aber nicht vor Borreliose. Forschungen für die Entwicklung einer Impfung gegen Borreliose laufen jedoch bereits auf Hochtouren. Die Impfung, für die Ihre BKK24 die Kosten erstattet, ersetzt also nicht die eigene Vorsorge durch umsichtiges Verhalten.

Zecken überleben auch harte Winter. Zecken verbringen die kalte Jahreszeit verborgen in der Laubstreuschicht des Bodens. Klettern die Temperaturen im Frühjahr, kommen die Parasiten sofort wieder hervor und lauern auf ihre Opfer. Etwa jede fünfte Zecke in ganz Deutschland ist mit Borrelien infiziert.

Zecken lauern auch im Garten. Gefahr durch Zecken lauert nicht nur in Wald und Wiese. Wie eine Studie unter Beteiligung des Robert Koch-Institutes in Berlin zeigte, stellt der direkte Kontakt mit Büschen in Gärten ein bisher unterschätztes Risiko dar, über Zeckenstiche an Lyme-Borreliose zu erkranken. Denn der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) kommt leider nicht nur in der freien Natur, sondern auch im heimischen Garten oder öffentlichen Grünanlagen vor. Insbesondere Gärten in Waldrandnähe können von Zecken befallen sein.

So testen Sie Ihre Grünflächen.
Wer wissen möchte, ob sein Garten zeckendurchseucht ist, kann den Handtuch-Test machen. Dieser Test macht sich die Verhaltensweise der Spinnentiere zu Nutze, die meist an exponierten Stellen sitzen, beispielsweise an Grashalmspitzen oder anderen Pflanzenteilen, die aus der Vegetation herausragen. Dort lauert der Holzbock auf Opfer, wobei das erste Beinpaar mit Klauen ausgestreckt wird. Mit diesen Krallen bleiben Zecken an vorbeigehenden Wirten hängen, sie werden also abgestreift.

Und so geht’s:
Ein großes weißes Tuch oder Handtuch wird wie eine Fahne an einem Stock befestigt. Das gesamte Tuch wird nun über die Vegetation gezogen. Zecken kommen an Pflanzen bis in einer Höhe von maximal 1,5 Meter vor. Auf den Pflanzen lauernde Zecken verfangen sich mit ihren Krallen in dem Stoff. Da er weiß ist, erkennt man die unterschiedlichen und zum Teil winzigen Stadien der Zecken relativ gut und muss sie nur noch mit Hilfe einer Pinzette vom Tuch absammeln. Haben Sie bei Ihrer Untersuchung Zecken im Garten entdeckt, sollten Sie es den Parasiten so ungemütlich machen, dass sie sich lieber verziehen. Zecken bevorzugen schattige Stellen und brauchen zum Überleben unbedingt feuchten Boden, wohin sie sich regelmäßig zurückziehen. Sorgen Sie durch Gehölzschnitt für mehr trocknenden Sonneneinfall. Beseitigen Sie Laub, Mull und Moos und halten Sie das Gras kurz. Rasenflächen sollten so wenig wie möglich gesprengt werden.

Falls Sie Ihren Garten nicht mit solchen Maßnahmen “drangsalieren” möchten,
sollten Sie sich und andere Gartennutzer vor Zeckenstichen schützen. Dazu gehört das Tragen von langer Kleidung, das Auftragen wirksamer Zeckenschutzmittel, wie beispielsweise Autan – zumindest bei der Gartenarbeit – und das regelmäßige Absuchen des Körpers nach Zecken.

Quelle: verbrauchernews.de (mg/dgk)