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Ein Führhund – oder lieber nicht?

Liebe Bloggemeinde,

wer überlegt, einen Blinden-Führhund zu beantragen, hat viele Fragen, Gedanken, Pläne, Bedenken und Träume. Ein Infoseminar des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbands verspricht Antworten; es gibt Anregungen, um auf unliebsame Überraschungen und auf die mit der Haltung eines Führhundes verbundenen Schwierigkeiten vorbereitet zu sein, und findet vom 17. bis zum 20. Oktober 2019 in Saulgrub/Oberbayern statt.
Fragen beantwortet Katharina Odening unter
E-Mail: k.odening@dbsv.org.
Als Bundessprecherin des Arbeitskreises der Führhundhalter im DBSV ist sie auch unter
Telefon 0173 – 37 00 740 zu erreichen.

Wie Sie Blindenführhunde und ihre Halter unterstützen können

Liebe Bloggemeinde,

im Oktober 1916 übergab der Deutsche Verein für Sanitätshunde den ersten systematisch ausgebildeten Blindenführhund an den Kriegsblinden Paul Feyen. Anlässlich des Jubiläums weist die Informationskampagne “Woche des Sehens” darauf hin, wie man durch umsichtiges Verhalten Blindenführhunde und ihre Halter unterstützen kann.

Es ist faszinierend, einen blinden Menschen mit seinem Führhund zu beobachten. Zielsicher gehen beide durch den dichtesten Verkehr, überqueren Straßen und suchen Geschäfte auf. Es sieht spielerisch leicht aus, bedeutet aber äußerste Konzentration für Hund und Halter.
Der Halter muss den Bewegungen des Hundes, die er über das Führgeschirr vermittelt bekommt, folgen und dem Hund die notwendigen Signale geben.
Der Hund muss abgestellten Fahrrädern, Einkaufstaschen, Blumenkübeln und Passanten ausweichen, dabei darauf achten, dass sich der blinde oder hochgradig sehbehinderte Mensch nicht an herabhängenden Markisen stößt, und Gefahren wie Treppen oder Absätze anzeigen. Auf Hörzeichen muss er Treppen und Türen, Ampeln, Zebrastreifen und freie Sitzplätze finden, sich aber dem Hörzeichen zum Gehen widersetzen, wenn beispielsweise die zu überquerende Straße nicht frei ist.

Hier die drei wichtigsten Regeln, um Hund und Halter die konzentrierte Zusammenarbeit zu erleichtern.

Nicht ablenken!
Behindern Sie den Führhund nicht durch Anstarren oder Ansprechen und locken Sie ihn nicht an. Vermeiden Sie, dass andere Hunde dem Führgespann – Mensch und Tier – zu nahe kommen, da dem Führhund während seines Dienstes keine Sozialkontakte erlaubt sind.

Nicht anfassen!
Sprechen Sie den Halter an, wenn Sie Hilfe anbieten wollen. Unvermitteltes Berühren oder Greifen nach Führbügel oder Halsband wirken verunsichernd.

Zutritt gewähren!
Blinde Menschen sind auf ihre Führhunde angewiesen. Ermöglichen Sie ihnen mit ihren Führhunden den Zutritt auch dort, wo Hunde sonst nicht zugelassen sind, und zeigen Sie Verständnis, wenn Sie an solchen Orten Blindenführhunde antreffen.

Die drei Regeln wurden dem Faltblatt “Der Blindenführhund – Assistenz auf vier Pfoten” entnommen. Das Faltblatt zum Download, weitere Verhaltensregeln und Informationen finden Sie unter www.woche-des-sehens.de/blindenfuehrhunde

Blindenführhunde damals und jetzt

Im Ersten Weltkrieg wurden Blindenführhunde vor allem an erblindete Soldaten übergeben, aber in den folgenden Jahren profitierten zunehmend Zivilblinde von den “Helfern auf vier Pfoten”. Das fand auch im Ausland viel Beachtung und die Idee der systematischen und institutionellen Ausbildung von Führhunden führte zu Neugründungen von Schulen in der Schweiz, in England und den USA. Seitdem verlassen sich weltweit blinde und sehbehinderte Menschen auf die Führleistungen ihrer Hunde.
Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) würdigt das Jubiläum im Jahr 2016 mit einer Wanderausstellung, einem Sachbuch, einer Resolution und einem Treffen von Führhundhaltern aus ganz Deutschland. Die Aktivitäten werden gefördert durch die Aktion Mensch. Historische Fakten und Infos rund um das Führhundjubiläum unter http://4-pfoten.dbsv.org

Auch Führhunde werden alt

Liebe Bloggemeinde,

das hier ist eine wichtige Veranstaltung, wenn man Führhundhalter ist oder auch werden möchte.
Alles rund um den Führhund. Es ist ein Lebewesen, der auch seine Berechtigung hat, richtig behandelt zu werden.
Sagt es weiter!

Hier die Info:
Sehr geehrte Damen und Herren,

Die Mensch-Blindenführhund-Beziehung ist eine sehr intensive Beziehung. Dass eine solche Beziehung einmal ein Ende haben wird, ist zwar jeder Führhundhalterin oder jedem Führhundhalter bewusst, aber am Anfang des Zusammenseins noch nicht sehr präsent.
Doch irgendwann nehmen wir wahr, dass unser Führhund den Zenit seiner Dienstzeit überschritten hat, und das Dienstende näher rückt und unausweichlich sein wird. Wir erkennen zunehmend die Komplexität der Fragestellungen und auch, wie viele zwiespältige Emotionen im Spiel sind.

Dieses Seminar will durch Vorträge von Fachtierärzten aus dem Verhaltenstherapie- und Ernährungsbereich, einem Workshop mit einer Hundephysiotherapeutin, sowie Erfahrungsberichten von Führhundhaltern umfassend informieren.
Auch soll der Erfahrungsaustausch nicht zu kurz kommen. Ziel des Seminars ist es, dass Führhundhalterinnen und Führhundhalter mit reiferen Führhunden eine eigene Position für das spätere Handeln gewinnen können.

Das Seminar bietet folgende Themen:
• Wie erkennt man altersbedingte körperliche Veränderungen oder Verhaltensänderungen und was können wir tun?
• Wie erkenne ich Stress und Schmerzen beim älteren Führhund?
• Welche Krankheiten können die Führtauglichkeit meines Hundes einschränken?
• Welche Möglichkeiten bietet Hundephysiotherapie?
• Wie kann ich meinen älteren Führhund optimal ernähren?
• Welche Führhund-Rentenmodelle gibt es?
• Wie gehen wir mit Schuldgefühlen und Trauer bei der Abgabe des Hundes um?
• Wenn wir den Rentnerführhund behalten, wie können wir das Zusammenleben von altem und neuem Führhund gestalten?
• Wie können wir die Trauer beim Tod des Hundes bewältigen?

Termin: Freitag, 20. Februar 2015 bis Sonntag, 22. Februar 2015.

Veranstalter: Bayrischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.
Arbeitskreis der Führhundhalter
Seminarleitung: Robert Böhm, Referent für Führhundangelegenheiten und Karin Flößer, stv. Referentin für Führhundangelegenheiten.

Seminargebühr (pro Person):
150 Euro für DBSV-Mitglieder
190 Euro für Nicht-DBSV-Mitglieder
zuzüglich individuelle Unterbringungskosten im Aura-Hotel Saulgrub.

Wenn sie teilnehmen möchten melden sie sich bitte bis spätestens 06.02.2015 im AURA Hotel Saulgrub an.
Die Seminarleitung bittet sie ergänzend noch um folgende Informationen per Mail an robert.boehm@bbsb.org oder karin.floesser@bbsb.org
- Rasse und Alter des Führhundes.
- Zur Ernährungsberatung bitte Zutatenliste oder Futterplan Ihres Führhundes.

Seminaranmeldung und Zimmerbuchung
AURA Hotel
Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub gGmbH
Alte Römerstraße 41-43
82442 Saulgrub/Oberbayern
Tel.: 08845/ 9 90
E-Mail: info@aura-hotel.de