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Bericht von der Modeserie von Verena Küen

Liebe Bloggemeinde,

ich hatte das Vergnügen, diese Modekollektion von Verena Kuen im letztem Jahr September vorzuführen. Es war großartig diese auf einem Laufsteg mit anderen Models zu präsentieren. An diesem Abend wurden noch andere Kollektionen gezeigt. Es war eine Abschlußveranstaltung im Rahmen Butschlerarbeiten der Disignerstudenten.
Ein Video was mein Mann gedreht hat könnt Ihr Euch in meinem Youtubkanal anschauen.
War toll ein Teil dieser Veranstaltung gewesen zu sein. Hat großen Spaß gemacht. Wie man auch im Video sehen wird!

Kleider machen Leute. Doch wie findet man die richtigen Kleider für sich, wenn man nicht sehen kann? Eine junge Designerin will Blinden den Zugang zur Mode erleichtern – mit einer Kollektion, die speziell auf ihre Ansprüche zugeschnitten ist Darüber wie wir uns kleiden, können wir der Außenwelt kommunizieren, wer wir sind und wer wir sein wollen. Für Viele ist die Mode eine Möglichkeit sich auszudrücken – und diese Möglichkeit sollte auch Blinden nicht vorenthalten werden.
Doch es ist nicht einfach für Menschen ohne Augenlicht das perfekte Outfit zu finden. Welche Farben stehen mir, welche Schnitte passen zu meinem Typ? Schon für sehende Menschen kann ein Shopping Ausflug zur Herausforderung werden. Wo Beratung für Sehende hilfreich sein kann, ist sie für Blinde oft unverzichtbar.
Die Modewelt sollte sich mehr öffnen und auch Menschen mit Behinderung einbeziehen
„Auch blinden Menschen ist es wichtig, gut auszusehen. Sie leben schließlich in einer visuell geprägten Welt und werden von anderen Leuten gesehen. Farben und Farbkombinationen sowie Materialien und Stoffstrukturen spielen dabei eine große Rolle“, sagt Verena Kuen, Studentin an der Berliner Modehochschule ESMOD. Deswegen entwarf sie eine Kollektion für Blinde. Die Kleidungsstücke sollen Menschen mit Sehbehinderung den Zugang zur Mode erleichtern. Schließlich soll Mode für alle da sein, findet Verena Kuen. Eine Kollektion entworfen für Blinde – gemeinsam mit Blinden Bei der Entwicklung der Kleider arbeitete die Studentin eng mit Blinden zusammen. Sie orientierte sich an ihren Wünschen und bezog sie in die Auswahl der Materialien und Stoffe mit ein. Außerdem führte Verena Kuen einen Selbsttest durch: Sie ließ sich die Augen verbinden, um sich besser in ihre blinden Musen hineinversetzen zu können. Bevor sie die Anfrage des Goethe Instituts erhielt im Rahmen des Projekts „Beyond Seeing“ ihre eigene Kollektion für Blinde zu entwerfen, hatte sie sich kaum mit dem Thema Blindheit außeinander gesetzt. Doch ihr gefiel die Vorstellung sich einem ganz neuen Zielpublikum zuzuwenden, einem, dem in der Modewelt bisher viel zu wenig Aufmerksamkeit zuteil wurde.
Ein Semester lang arbeitete sie an der Kollektion, die den Namen „Traveling Beyond Seeing“ trägt. Für viele von Verenas blinden Models spielt das Reisen eine große Rolle in ihrem Leben und so wurde es zum Thema der Kollektion. Die Welt zu bereisen und wahrzunehmen, ohne sie mit eigenen Augen zu sehen – diese Vorstellung weckte Verenas Neugier und Kreativität. Es entstanden weite Baggy Hosen, die (auch auf langen Fahrten) für Komfort sorgen, Rucksäcke und viele eingearbeitete Taschen an den Kleidern, mit deren Hilfe man unterwegs alles Wichtige direkt am Körper tragen kann.
Wie die „Traveling Beyond Seeing“ außerdem an die Bedürfnisse von Blinden angepasst ist? Dreidimensionale, noppenartige Prints lassen schnell die Vorder-und Rückseite der Kleider erkennen, auf komplizierte Schnitte, Haken und Reißverschlüsse wurde verzichtet. Eine Cap mit einem speziellen, langen Sonnenschutz Schild soll die Augen der Blinden, die auch bei Sonnenschein oft geöffnet sind, vor dem grellen Licht schützen.
Neben aller Funktionalität machen die Kleidungsstücke optisch einiges her: man kann sie sich gut auf einem Laufsteg in den Modemetropolen dieser Welt vorstellen. In einer dieser Städte ist „Traveling Beyond Seeing“ tatsächlich bereits zu sehen: Zusammen mit anderen Projekten, die unter dem Namen „Beyond Seeing“ entstanden sind, wird sie vom 18. – 28. Januar 2018 im Goethe Institut in Paris ausgestellt.