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Sport bei Augenkrankheiten

Liebe Bloggemeinde,

oft stellt sich die Frage, welche Sportart bei bestimmten Augenerkrankungen nicht geeignet und empfehlenswert ist. Diese Info ist dem Newsletter “Blickpunkt Aktuell” entnommen.

Welche Sportarten sind bei Augenerkrankungen gut?
Sport ist gut für die körperliche, geistige und psychische Gesundheit. Aber nicht jede Sportart ist für jeden Augenpatienten uneingeschränkt empfehlenswert. Bestimmte Sportarten können sich negativ auf den Verlauf der Erkrankung auswirken. Dieser Newsletter fasst zusammen, bei welchen Augenkrankheiten unter Umständen Vorsicht geboten ist. Auf jeden Fall sollte der behandelnde Augenarzt um Rat gefragt werden.

Generell stellt leichter Ausdauersport die “wichtigste prophylaktische und therapeutische Möglichkeit dar, positiv auf die Augenerkrankung einzuwirken” schreibt Dr. Dieter Schnell, der Mitbegründer der Sportophthalmologie. Darüber hinaus sollten aber einige Sportarten bei bestimmten Augenerkrankungen und Risikofaktoren vermieden werden.

Bei Makulopathien (wie der AMD) sind Ausdauersportarten (z.B. Gehen, Wandern, Joggen, Radfahren, Skilanglauf, Schwimmen) nachgewiesenermaßen eine gute Prävention und können auch das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen.

Beim Offenwinkelglaukom ist Ausdauersport eine gute Therapie, da dieser den Blut- und den Augeninnendruck senkt.

Darüber hinaus können Patienten mit erhöhtem Augeninnendruck zwar von der blutdrucksenkenden und beruhigenden Wirkung von Yoga profitieren, sollten aber Kopf-nach-unten-Figuren sicherheitshalber vermeiden, da Kopf-unter-Körper-Haltungen den Augeninndruck zumindest kurzzeitig erhöhen. Kopf-unter-Körper-Haltungen können im Extremfall auch bei Menschen mit gesunden Augen zu Blutungen im Auge führen oder den Sehnerv schädigen (z.B. Bungee-Jumping, einige Yoga-Figuren bei langen Haltezeiten).

Beim Normaldruckglaukom, bei dem oft ein niedriger Blutdruck zu Durchblutungsstörungen im Auge führt, ist eine weitere Senkung des Blutdrucks durch Ausdauertraining unter Umständen nicht erwünscht. Dafür gibt es Hinweise, dass Krafttraining die Durchblutung im Auge verbessern kann.

Bei engem Kammerwinkel – egal, ob ein Glaukom besteht oder nicht – darf keine Sportart betrieben werden, bei der sich die Pupille stark erweitern kann (wie zum Beispiel Tauchen), da dies einen Glaukomanfall auslösen kann.

Neigt ein Patient zu Blutungen im Auge, zu Lösung der Zonulafasern (Aufhängung der Linse) oder zu Glaskörper-Netzhaut Problematiken (z.B. traktive Netzhautablösung), sind Sportarten, die Erschütterungen hervorrufen (z.B. Sprünge mit harten Landungen, Reiten, Joggen auf hartem Untergrund), besser zu vermeiden. Sportarten, bei denen ein Schlag auf das Auge droht (z.B. Boxen, Kampfsport) erhöhen ebenfalls die Gefahr von Komplikationen, da sie sogar für Menschen mit gesunden Augen zur Gefährdung des Augenlichts führen können (Netzhautablösung).

Nach Operationen an den Augen ist selbstverständlich den Anweisungen des Arztes unbedingt Folge zu leisten, aber nicht alle Sportarten sind notwendigerweise Tabu – ein Gespräch mit dem Augenarzt kann klären, ab wann und mit welcher Intensität eine Sportart wieder betrieben werden kann.

Generell kann eine Augenkrankheit durch Visusverlust und Blendung bei bestimmten, vor allem schnellen Sportarten, durch eingeschränktes Orientierungsvermögen ein erhöhtes Verletzungsrisiko bedeuten. Die Ausübung des Sports muss nicht unmöglich sein, es sollten aber entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Hier kann die Expertise von Blinden- und Sehbehindertensportvereinen helfen. Auch die Broschüre des DBSV “Fit auch mit Sehbehinderung” gibt hilfreiche Tipps.

Augenmuskeloperationen oft auch bei Erwachsenen nötig

Liebe Leser,

Schielen (Fachbegriff: Strabismus) kann dazu führen, dass Betroffene leicht Kopfschmerzen bekommen oder sogar Doppelbilder sehen und dadurch im täglichen Leben stark beeinträchtigt werden. Auch kann die Kopfhaltung, die der Patient einnimmt um das Schielen auszugleichen, zu Nacken- und Rückenschmerzen führen. Zusätzlich ist für viele Leute eine auffällige Fehlstellung der Augen ein Makel, der das zwischenmenschliche Miteinander beeinträchtig und für den sie sich schämen. Um ein Schielen zu beheben, kann eine Operation an den Augenmuskeln durchgeführt werden. Dies ist in jedem Lebensalter möglich.

Eine Operation an den Augenmuskeln – in der Umgangssprache oft Schieloperation genannt – ist keinesfalls nur Kosmetik. Der Berufsverband der Augenärzte (BVA) weist darauf hin, dass dieser Eingriff auch bei erwachsenen Patienten in Betracht gezogen werden kann. Das Ziel einer Korrektur an den Augenmuskeln sei es, das beidäugige Sehen zu verbessern. Schielen, in der Fachsprache Strabismus genannt, hat vielfältige mögliche Auswirkungen: Das Sehen von Doppelbildern gehört ebenso dazu wie Kopfschmerzen beim verborgenen Schielen. Bei einem großen Schielwinkel fällt es anderen Menschen oft auch schwer, mit den Betroffenen Blickkontakt aufzunehmen.

In den meisten Fällen sind es Kinder, bei denen das Schielen mit einem chirurgischen Eingriff behandelt wird. Doch nicht selten sind auch Erwachsene betroffen, betont Prof. Klaus Rüther, Leiter des Ressorts Strabologie im BVA: “Zum Beispiel, wenn ein oder mehrere Nerven, die die Augenmuskeln steuern, geschädigt sind, kommt es vor, dass erwachsene Patienten plötzlich Doppelbilder wahrnehmen.” Eine andere mögliche Ursache ist eine bereits bestehende schwache Schielerkrankung, die im Alter nicht mehr ausgeglichen werden kann. Schließlich führt auch die Autoimmunkrankheit Morbus Basedow oft zu einer Bewegungsstörung der Augen.