Schlagwort-Archiv: Tag

DBR – Veranstaltung zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung

Liebe Leserinnen und Leser,

anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung lädt der Deutsche Behindertenrat zu einer Veranstaltung ein zum Thema „Behindertenpolitische Herausforderungen in der neuen Legislaturperiode – Wege zur Nichtdiskriminierung als Maßstab”.

Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung ist ein von den Vereinten Nationen ausgerufener Gedenk- und Aktionstag, der jährlich am 3. Dezember auf die Probleme von Menschen mit Behinderung aufmerksam macht. Im Deutschen Behindertenrat (DBR) sind alle wichtigen Organisationen behinderter und chronisch kranker Menschen vertreten, darunter der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV) als Repräsentant der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe.

Mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention und mit zahlreichen Gesetzgebungsvorhaben der letzten Jahre wurde das Ziel verfolgt, die Rechte von Menschen mit Behinderungen in Deutschland zu stärken. Selbstbestimmung und Teilhabe sollten über einen viel beschriebenen Paradigmenwechsel erreicht werden. Das Grundgesetz verbietet in Artikel 3 jede Form der Diskriminierung von Menschen mit Behinderung. Gleichwohl sind Diskriminierungen für Menschen mit Behinderung auch heute noch in vielen Lebensbereichen Realität. Wie kann das sein? Diese Frage soll im Rahmen der diesjährigen Veranstaltung zum Welttag der Menschen mit Behinderungen aus Sicht der Betroffenen, der Wissenschaft und der Politik eingehend beleuchtet werden, um die Handlungsbedarfe für die neue Legislaturperiode des Deutschen Bundestages aufzuzeigen.

Termin: Donnerstag, 30. November, 11:00 bis 17:00 Uhr (Einlass ab 10:15 Uhr)
Ort: VKU-Forum, Invalidenstraße 91, 10115 Berlin
Anfahrt: Tram M5, M8, M10; Busse 120,142, 147, 245, TXL bis Invalidenpark

Eine Tagungsgebühr wird nicht erhoben. Die Kosten für die Verpflegung übernimmt der Veranstalter.
Anmeldung bis 27. November unter der E-Mail: dbr@vdk.de

Programm

10:15 Uhr Einlass

11:00 Uhr Beginn
Begrüßung und Einführung Hannelore Loskill, Sprecherratsvorsitzende des Deutschen Behindertenrats (DBR)

11:10 Uhr Schutz vor Diskriminierung als Messlatte der UN-Behindertenrechtskonvention für das politische Handeln in Deutschland
Prof. Dr. jur. Felix Welti, Universität Kassel, Fachgebiet Sozial- und Gesundheitsrecht, Recht der Rehabilitation und Behinderung

11:40 Uhr Diskriminierungssituationen für Menschen mit Behinderungen im Alltag
Interviewrunde mit
- Volker Langguth-Wasem, Bundesselbsthilfeverband Kleinwüchsiger Menschen e. V.
- Uwe Frevert, Bundesverband der Interessenvertretung „Selbstbestimmt Leben in Deutschland” e. V. (ISL)
- Julia Fescova, Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin e. V.

12:00 Uhr Diskriminierungssituationen für Menschen mit Behinderungen im Arbeitsleben
- Interviewrunde mit
Julian Sukopp und Petra Krause-Wloch, Bundesverband für Brandverletzte e. V.
- Vorstellung der Studie „Diskriminierung in Deutschland” – Dritter gemeinsamer Bericht der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen; Nathalie Schlenzka, Referentin Forschung, Antidiskriminierungsstelle des Bundes

12:30 Uhr Bundesteilhabegesetz – nimmt die Diskriminierung denn nie ein Ende?
Interviewrunde mit
- Dietz Valentien, Förderverein Münzinghof e. V.
- Monika Kaus, Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V.

12:45 Uhr Diskriminierung durch Wahlrechtsausschluss
Interviewrunde mit
Christian Specht, Lebenshilfe e. V., Landesverband Berlin

13:00 Uhr Mittagsimbiss

14:00 Uhr Herausforderungen einer Behindertenpolitik der Zukunft
Verena Bentele, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen

14:30 Uhr Diskriminierung durch geduldete Barrieren
Interviewrunde mit
- Christiane Möller, Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V.
- Karl Josef Günther, Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e. V.
- Jochen Röder, Deutsche Epilepsievereinigung e. V.

15:00 Uhr Behindertenpolitische Herausforderungen in der neuen Legislaturperiode – Wege zur Nichtdiskriminierung als Maßstab – Podiumsdiskussion
- Uwe Schummer, MdB, CDU
- Corinna Rüffer, MdB, Bündnis 90/Die Grünen
- Kerstin Griese, MdB, SPD (angefragt)
- Zaklin Nastic, MdB, Die Linke (angefragt)
- Katharina Kloke, MdB, FDP (angefragt)
- Dr. Sigrid Arnade (ISL e. V.)
- Ulrich Wittwer (SoVD e. V.)
- Dr. Martin Danner (BAG SELBSTHILFE e. V.)

15:45 Uhr Staffelstabübergabe an das DBR-Sekretariat 2018

Moderation: Hans-Günter Heiden
Quelle: ABSV

Schlaf-Wach-Rhythmus mit Blindheit

Liebe Bloggemeinde,

Schätzungen zufolge leiden mehr als 50% aller Menschen mit Blindheit ohne Lichtwahrnehmung an Problemen mit dem Schlaf-Wach-Rhythmus. Sie sind oft tagsüber müde und nachts hellwach. Generell wird der Tagesrhythmus vieler Lebewesen durch das Tageslicht beeinflusst. Dieses muss aber über die Augen wahrgenommen werden.

Jeder Mensch hat eine innere Uhr, die von Experten zirkadianer Rhythmus genannt wird. Diese Uhr bestimmt, wann Menschen sich wach fühlen und wann sie müde werden. Sie läuft nicht exakt 24 Stunden, sondern etwas länger oder kürzer, bei den meisten Menschen nur um ein paar Minuten, bei einigen aber auch um einige Stunden. Wenn diese Uhr sich nicht an äußeren Umständen orientieren würde, hätten alle Menschen das Problem, dass sich Einschlafen und Aufwachen beständig verschieben und sich irgendwann nachts kein erholsamer Schlaf einstellen kann, der Körper diesen aber dann tagsüber einfordert.

Gesteuert wird der Schlaf durch das Hormon Melatonin. Wenn es sich im Körper bildet, werden wir müde. Tageslicht, das wir über die Augen wahrnehmen, führt aber zur Unterdrückung der Hormonausschüttung. Da das Hormon dann im Körper schnell abgebaut wird, werden wir wach. Dies passiert in der Regel morgens. Das Licht des Fernsehers oder von Handy- oder Computerbildschirmen hat eine ähnliche Wirkung, weswegen Experten von der Nutzung vor dem Schlafengehen abraten. Bei blinden Menschen, die kein Licht über das Auge mehr wahrnehmen, funktioniert dieser Mechanismus oft nicht und sie Leben nach ihrer inneren Uhr, die mit Tag und Nacht oft nicht übereinstimmt. Dass dies ein großes Problem für das Arbeits- und Sozialleben darstellt, ist offensichtlich.

Blinden Menschen, die sich über längere Zeit tagsüber oft müde fühlen und einschlafen, dafür aber nachts nicht ein- oder kaum durchschlafen können, ist ein Gespräch beim Arzt oder Schlafspezialisten angeraten. Anfangs ist es sinnvoll, ein Schlaftagebuch zu führen, um festzustellen, ob es sich wirklich um eine Störung des zirkadianen Rhythmus handelt oder vielleicht andere Ursachen vorliegen (unregelmäßige Zubettgehzeiten, schlechte Schlafhygiene, Ernährung, Stress, Depressionen etc.). Ist dies nicht der Fall, wird der Arzt den Verlauf des Melatoninspiegels in Blut und Urin über den Tag hinweg messen, um der Störung auf die Spur zu kommen und diese eindeutig zu diagnostizieren.

Eine Therapie gibt es bisher nicht. Ein Wirkstoff, der einigen Betroffenen helfen könnte, befindet sich derzeit im Zulassungsverfahren in Deutschland.
Quelle: American Sleep Association

Das neuerlich 2008 zugelassene Melatonin-Preparat “Circadin 2 mg” ist für einen ganz anderen Anwendungsbereich als die Schlafrhythmustherapie für vollblinde Personen geeignet. Es gilt als Psychopharmacum zur allgemeinen Aktivitätsdämpfung bei z.B. hyperaktiven oder ADHS-Patienten und ist wegen seiner Ausgestaltung als Retard-Präparat sogar kontraproduktiv und völlig ungeeignet zur Schlafrhythmus-Steuerung.

Auf dem deutschen Medikamentenmarkt existiert zur Zeit kein Medikament auf Melatoninbasis, das zur Schlafsteuerung geeignet ist. Im europäischen Ausland – z.B. in Österreich und den Niederlanden – wird das Hormon Melatonin jedoch nicht als Medikament sondern nur als “Nahrungsergänzung” eingestuft; folglich ist es kaum über deutsche Apotheken
beziehbar. Es kann jedoch leicht und rezeptfrei übers Internet oder im Fernabsatz beschafft werden.

Vermutlich hunderte vollblinder Deutscher nutzen diese im Ausland freiverkäuflichen Melatoninpräparate in Dosierungen von 2 bis 6 mg und nehmen jeweils eine vor dem Zubettgehen ein.

Dennoch ist ärztliche Betreuung solcher Melatonin-Selbsttherapien dringend anzuraten, da die Neben- und Kreuzwirkungen von in den Hormonhaushalt eingreifenden Pharmaca so schwer vorhersehbar sind, dass dies vor der Jahrhundertwende zum Abbruch der Zulassungen führte.

Hilfreich jedoch dürfte zukünftig in allen Veröffentlichungen über Melatoninpreparate sein, wenn ganz zentral und unübersehbar auf die Eigenschaft der verzögerten Wirkung – retard – hingewiesen wird, die solch ein Preparat zur Rhythmussteuerung völlig ungeeignet macht.

In Asien – z.B. in Studien der Uni-Bangkok – gilt Melatonin (keinesfalls in Retard-Form) als üblicher Bestandteil von Einschlaf-Medizinen. Es wird zur Selbst-Therapie bei Jetlag-Problemen empfohlen.

In der aktuellen Diskussion von ursächlichen Zusammenhängen von Diabetes 2 und Schlafstörungen geht man mittlerweile nicht nur denjenigen Schlafstörungen verursacht von Diabetes 2 nach, sondern man verfolgt auch den Verdacht, dass Schlafstörungen allgemein erhebliche Mit-Ursache bei der Entstehung von Diabetes 2 sein könnten. Folglich müssen wir als Interessenswalter blinder Diabetiker die Erforschung von evtl. sich selbst verstärkenden Regelkreisen dieser Art anregen!”

Tag der Menschen mit Behinderung 2014

Liebe Bloggemeinde,

nun jährt sich wieder der internationale Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember.
Dort wird so manche Veranstaltung geben. Der ABSV beteiligt sich auch daran.
Ich finde es so wichtig, das WIR uns daran beteiligen auch wenn wir uns nur auf die Veranstaltungen begeben. Zeigt es Interesse an dem Geschehen. WIR müssen selbst mehr aktiver werden und selbst bestimmen wollen was wie gemacht wird und nicht immer nur darauf hoffen, daß andere dies schon für uns tun werden. Nehmt es selbst in die Hand!
   Gruß
     Silja

Hier die Info vom ABSV:
Liebe Leserinnen und Leser,
der ABSV beteiligt sich anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember an verschiedenen Veranstaltungen, die auf noch bestehende Barrieren hinweisen und helfen sollen, diese abzubauen. Der 3. Dezember wurde 1993 von den Vereinten Nationen als internationaler Gedenktag ausgerufen.

Aktionen:
- Workshop “Barrierefreie Kommunikation”
- Veranstaltung “Barrierefreies Museum”
9:00 Uhr: Workshop “Barrierefreie Kommunikation”
Ort: ABSV, Auerbachstr. 7, 14193 Berlin

Unter Schirmherrschaft von Dr. Jürgen Schneider, Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderung, führen der Allgemeine Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin (ABSV) und die Berliner Agentur A Vitamin Kreativagentur GmbH einen Workshop “Barrierefreie Kommunikation” in der Auerbachstraße 7 durch. Der Workshop dient der Sensibilisierung hinsichtlich des Umgangs mit barrierefreien PDF-Dokumenten und Internetseiten. Anhand von Praxisbeispielen wird die wichtige Rolle des Internets für Menschen mit Behinderungen demonstriert. Vorgestellt werden Hilfsmittel, mit denen blinde und sehbehinderte Menschen alle gängigen Computerprogramme nutzen, E-Mails schreiben und im Internet surfen können.

In Deutschland gibt es 1,2 Millionen sehbehinderte und blinde Menschen, denen der Zugang zu On- und Offlinemedien durch unnötige Barrieren erschwert wird, beispielsweise durch nicht erläuterte Bilder und Grafiken, nicht verlinkte oder markierte Überschriften sowie Internetseiten und PDF-Dateien, die eine Vorlesesoftware nicht erkennen kann. Die Gestaltung nach barrierefreien Kriterien ist für öffentliche Einrichtungen gesetzmäßig verankert und wird auch für kommerzielle Unternehmen und private Einrichtungen immer wichtiger. Dadurch ergeben sich Wettbewerbsvorteile, durch die neue potenzielle Kunden erreicht werden.

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Information und Anmeldung bis zum 1. Dezember: Michael Schupke, Tel.: 030/26 39 81 72 oder E-Mail: schupke@avitamin.de
Programm unter:
www.absv.de/besondere-veranstaltungen

11:00 Uhr: Veranstaltung “Barrierefreies Museum”
Ort: Deutsches Historisches Museum, Zeughauskino – Zugang von der Spreeseite, Unter den Linden 2, 10117 Berlin

Das Deutsche Historische Museum lädt gemeinsam mit dem Allgemeinen Blinden-und Sehbehindertenverein Berlin zu einem öffentlichen Gespräch zum Thema “Barrierefreies Museum” ein. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Sonderausstellung “The Eyes of War. Fotografien von Martin Roemers” im Zeughauskino statt. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kultur, Tourismus und Verbänden stellen Angebote für Gehörlose, blinde und sehbehinderte Menschen sowie Menschen mit Lernbehinderungen vor und diskutieren Perspektiven auf dem Weg zum “Inklusiven Museum”.

Es nehmen teil: Dr. Jürgen Schneider, Berliner Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderung, Gerhard Buchholz, Beauftragter für Barrierefreiheit, visit Berlin, Dirk Sorge, AK Kultur und Freizeit im Allgemeiner Blinden-und Sehbehindertenverein Berlin, Dominik Peter, Vorsitzender des Berliner Behindertenverbands “Für Selbstbestimmung und Würde e.V.” und Bettina Scheeder, Leiterin der Arbeitsgruppe “Das Inklusive Museum”, Deutscher Museumsbund, Brigitte Vogel, Deutsches Historisches Museum.

Im Anschluss wird eine Führung durch die Ausstellung “The Eyes of War” angeboten, in der 40 Porträts von erblindeten Menschen gezeigt werden. Die Präsentation ist mit einem taktilen Leitsystem, einem Tastplan, Booklets in Punktschrift und einer Hörführung mit Audiodeskriptionen ausgestattet. Die Veranstaltung wird in Gebärdensprache übersetzt. Das Zeughauskino bietet einen rollstuhlgerechten Zugang / Eingang an der Spreeseite.

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Information: Sonja Trautmann, Tel.: 030/203 04-411, E-Mail: presse@dhm.de