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Bundesweiter Vorlesetag 2018

Liebe Bloggemeinde,

am Freitag den 16.11.2018 bin ich mit meiner Kurzgeschichte “Wie die Brailleschrift mein Leben veränderte” (auch auf Youtube) und einigen Hilfsmitteln im Gepäck zur S-Bahn Station Prenzlauer Allee gefahren. Von dort wurde ich dann von zwei Schülern der Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftsschule herzlich empfangen und zur Schule gebracht. Im Schulportal übernahmen zwei andere Schülerinnen die Begleitung und brachten mich dann zu den Lerngruppen “Drachen, Mammuts und Elben” der 5. Klassen.
Dort war schon alles für mich vorbereitet. Die Lehrerin zeigte mir meinen Sitzplatz und ungefähr 20 Schüler und Schülerinnen der 5. Klassen saßen dann gespannt und super leise vor mir. Sodass man eine Nadel hätte fallen hören können.
Nachdem ich die Kurzgeschichte “Wie die Brailleschrift mein Leben veränderte!” vorgelesen hatte, kamen wir in ein lockeres Gespräch. Die Kinder stellten mir viele Fragen und waren sehr an meinen mitgebrachten Utensilien interessiert. Einige unter Ihnen berichteten auch, das Ihre Großeltern mit Menschen mit Behinderungen zu tun haben. z. b. Eierbecher usw. anmalen. … Darunter wären auch einige die wenig sehen können und wie toll sie dass machen Eierbecher bunt an zu malen. Ich war total erstaunt und Begeistert, wie vertrauenswürdig sie mir entgegen traten und mir konzentriert zuhörten und wie groß Ihr Interesse an diesem Thema war.
Es hat mir sehr gut gefallen und ich denke, dass Ihnen der Einblick in mein Leben dazu verholfen hat, das Sie mehr zum Nachdenken animiert sind – und anders darauf schauend, angeregt werden.
Ein empfehlenswertes Buch zum Thema blind: Wie Mama mit der Nase sieht.
Gerne komme ich wieder an die Schule!

Bundesweiter Vorlesetag am 16. November 2018

Liebe Bloggemeinde,

am Freitag den 16.11.2018 um 10.30 Uhr gehe ich in die Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftsschule in der Erich-Weinert-Straße 70, 10439 Berlin.

Ich wurde für die Lerngruppen Drachen, Mammuts und Elben eingeteilt. Es sind die 5. Klassen. Dort werde ich eine Kurzgeschichte von mir, “Wie die Brailleschrift mein Leben veränderte!” vorlesen.
Mit der Lesung möchte ich sie gern für das Thema “blind” sensibilisieren.

Bundesweiter Vorlesetag

Am Freitag den 21. November fand wieder der Bundes-Vorlese-Tag statt. Zu diesem Tag haben sich einige Schulen an den ABSV gewandt.

Auch ich habe mich an diesem Freitag schon um 7.00 Uhr mit U-, S-Bahn und Tram auf dem Weg nach Friedrichshain zur Grundschule am Roeder Platz gemacht um dort einer 3.Klasse in der ersten Schulstunde das Buch:“Irgendwie Anders“ vorzulesen und mit meinen mitgebrachten Hilfsmitteln ihnen etwas aus meinem Alltag zu berichten.

Herr Rose empfing mich um 8.00 Uhr im Schulbereich und führte mich zu seiner Klasse. Ich nahm meinen Platz vor der Klasse ein. Dort hatte man mir schon einen Stuhl zurechtgestellt. Die Schüler/innen begrüßten mich sehr freundlich nachdem Herr Rose mich ihnen vorgestellt hatte. Ich erzählte Ihnen kurz wer ich sei und woher ich kam. Eine Schülerin erzählte dann, das sie auch bald mit ihrer Familie nach Charlottenburg ziehen würde.
Die Schüler stellten sich kurz vor und dann begann ich mit der Lesung.
Ich war sehr erstaunt, wie gut sie versuchten mir zu lauschen.
Nach der Lesung erklärte ich ihnen, weshalb ich dieses Buch für den heutigen Tag gewählt hatte. Das wir alle irgendwie anders wären.
Der eine kommt von woanders her, die andere kann nicht sehen …
Trotzdem wären wir alle eben Menschen und niemand sei besser als der Andere.
Herr Rose forderte die Schüler dann freundlich auf zu diesem Thema auch ihre Meinungen zu äußern. Ein Junge berichtete mir, das er taube Eltern habe. Ein anderes Kind meinte, ich bin Linkshänderin und ein anderes Kind fügte hinzu, einige Kinder aus dieser Klasse würden auch eine andere Sprache sprechen. Bald fragten mich die Kinder einiges über meine Blindheit aus, nachdem die erste Hürde genommen war. Sie wollten wissen, ob ich auch einen Blindenführhund hätte? Wie ich heute hierher gekommen bin? Wie ich die Uhrzeit ablesen kann? Ob es mir sehr schwer gefallen wäre die Blindenschrift zu erlernen.
Ob ich auch einen Beruf ausübe …

Nach und nach beantwortete ich geduldig all ihre Fragen und holte aus meinem Rucksack meine Hilfsmittel hervor. Diese reichte ich herum. Die Kinder waren total begeistert davon. Bald fassten sie so viel Mut und kamen zu mir nach vorne. Sie hatten mit der Braillemaschine etwas geschrieben und wollten nun von mir wissen ob ich dies auch lesen könnte. Einige fragten mich ob sie sich mal mit meinem Blindenstock durch die Klasse bewegen dürften.

Ich zeigte ihnen wie man mit ihm umgeht um keinen Unfall damit zu verursachen z. b. Beine stellen oder so. Das gehen mit dem Stock gefiel ihnen allen sehr gut. Dabei stellten sie mir weitere Fragen z. b. kannst Du auch mit einem Stift schreiben? Ich ließ mir ein Blatt Papier und einen Stift geben und schrieb darauf meinen Namen. Das fanden sie toll.

Sehr bald war jedoch die Zeit vorgeschritten die Kinder und Herr Rose mussten sich von mir verabschieden und bedankten sich noch einmal herzlich dafür, das ich heute zu ihnen in die Schule gekommen war. Herr Rose brachte mich dann zur Tramhaltestelle zurück.
Ich lehnte mich freudig in der Tram in meinem Sitz zurück und es durchströmte mich ein absolutes Glücksgefühl
Ich nehme im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder daran teil!