Schlagwort-Archiv: Sehverlust

Sehen und Sehverlust in Deutschland

Zur Woche des Sehens 2020

In der Broschüre „Sehen und Sehverlust in Deutschland“ haben wir aktuelles Zahlenmaterial rund um das Thema „Sehverlust in Deutschland“ veröffentlicht. Im Fokus stehen dabei die drei Augenvolkskrankheiten Grüner Star (Glaukom), Altersabhänge Makula-Degeneration (AMD) und Diabetische Retinopathie.
Das Material wurde von Prof. Robert Finger von der Universitätsaugenklinik Bonn und Prof. Alexander Schuster von der Universitätsaugenklinik Mainz zusammengetragen.

Der 24-Seiter im Format DIN A4 bietet neben den genannten Inhalten einen Blick auf die Herausforderungen bei seltenen Erkrankungen und eine Betrachtung der weltweiten Situation.

Inhalt:
1 Vorwort 42 Augenvolkskrankheiten als Ursache für Sehbehinderung und Erblindung 6 2.1 Altersabhängige Makula-Degeneration 8 2.2 Glaukom 8 2.3 Diabetische Retinopathie 93 A uswirkungen von Sehverlust auf die Lebensqualität und die Teilhabe an der Gesellschaft 104 Gesundheitsökonomische Auswirkungen 115 Versorgungsbedarf – absehbare Entwicklung bis 2030 126 Augenärztliche Versorgung – die Lage in Deutschland 137 Forderungen zu Prävention, Versorgung und Rehabilitation 148 Besondere Herausforderungen bei seltenen Erkrankungen 16 8.1 Spezialisierte Versorgung bei seltenen Augenerkrankungen 16 8.2 Neue Therapieansätze am Beispiel der Gentherapien. 179 Die weltweite Situation. …

Download der Broschüre:
https://www.woche-des-sehens.de/fileadmin/Redaktion/Materialien/allgemein/Broschu%CC%88re_Sehen_Sehverlust_barrierefrei.pdf

Vermeidbare Sehbehinderung muss auch vermieden werden

Liebe Bloggemeinde,

Bonn/Berlin, 7. Juli 2017 – Die Zahl der Seniorinnen und Senioren in Deutschland wächst und mit ihr auch die Zahl der altersbedingten Sehbehinderungen. Denn unsere Augen altern mit. Oft wäre der Verlust der Sehkraft im Alter vermeidbar – vorausgesetzt, er würde rechtzeitig erkannt und behandelt. “Senioren-Organisationen sollten sich des Themas ‘Sehen im Alter’ stärker annehmen und flächendeckend über Vorsorge- und Versorgungsmöglichkeiten aufklären”, fordert deshalb Franz Müntefering, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO), auf einer Pressekonferenz zum Auftakt der Fachtagung “Sehen im Alter”, die vom 7. bis 8. Juli in Bonn-Bad Godesberg stattfindet.

Das Risiko, durch eine Augenerkrankung eine Sehbehinderung zu erleiden, steigt mit zunehmendem Alter rapide an. Dies hat zur Folge, dass sich immer mehr Menschen mit einer Einschränkung oder gar dem Verlust ihrer Sehfähigkeit auseinandersetzen müssen.

Zu den häufigsten Ursachen von Sehbehinderung und Blindheit gehören die altersabhängige Makula-Degeneration (AMD), der Grüne Star (Glaukom) sowie die Linsentrübung, der Graue Star, mit mehr als 9,8 Millionen Betroffenen in Deutschland. “Meist gilt: Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto besser ist die Prognose”, so Professor Dr. med. Focke Ziemssen, stellvertretender Ärztlicher Direktor der Augenklinik der Universität Tübingen.

Viele Augenerkrankungen machen sich jedoch erst in einem späten Stadium mit Symptomen bemerkbar, wenn ein Großteil der Sehkraft bereits unwiederbringlich verloren ist. “Deshalb sollten Menschen – abhängig von ihren individuellen Risikofaktoren – etwa ab dem 40. Lebensjahr zur Früherkennungs-Untersuchung den Augenarzt aufsuchen”, betont Ziemssen. Bei frühem Therapiebeginn mit regelmäßigen Kontrollen bestünden gute Chancen, die Sehkraft zu erhalten.

“Sehbehinderung und Blindheit können eine massive Einschränkung von Lebensqualität, Mobilität und sozialer Teilhabe mit sich bringen”, sagt Renate Reymann, Präsidentin des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV). Dies gelte auch für bis dahin rüstige Senioren: “Das Orientierungsvermögen lässt nach, die Betroffenen wirken schusselig und irgendwann trauen sie sich dann nicht mehr aus ihrem vertrauten Umfeld – Depressionen und Einsamkeit drohen.”

Die Eigenverantwortung der Betroffenen müsse deshalb durch Informationen rund um das Thema “Erhalt der Sehkraft” gestärkt werden, fordert deshalb auch Renate Reymann: “Es bedarf einer flächendeckenden Aufklärung über die Volkskrankheiten, die zum Sehverlust führen”.

Vermeidbaren Sehverlust zu verhindern und die Unterstützung bei Sehverlust zu optimieren – das sind zentrale Ziele des Aktionsbündnisses “Sehen im Alter” des DBSV. Es wurde im Jahr 2014 nach der ersten interdisziplinären Fachtagung “Sehen im Alter” gegründet.

Mit aktuell 118 Unterstützern bietet die Initiative seither eine aktive und breite Plattform, auf der gemeinsam Lösungsansätze entwickelt werden. Drei Jahre nach der ersten Fachtagung treffen sich erneut Experten aus unterschiedlichen Bereichen wie Augenmedizin, Augenoptik, Geriatrie, Pflege, Rehabilitation, Selbsthilfe, Seniorenarbeit, Politik, Verwaltung und Versorgungsforschung. Im Mittelpunkt der zweiten Fachtagung steht der Präventionsgedanke.

Die Fachtagung wird gefördert von der Aktion Mensch. Veranstalter ist der DBSV in Kooperation mit der BAGSO und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Weitere Informationen: www.sehenimalter.org