Archiv für den Monat: Juni 2020

Apple veröffentlicht Steuerung des Mauszeigers mit Kopfbewegungen

Liebe Bloggemeinde,

Sowohl bei macOS als auch bei iOS und iPadOS findet man eine große Palette an Bedienungshilfen. In der am Mittwoch veröffentlichten ersten Beta von macOS 10.15.4 Catalina hat Apple eine Funktion implementiert, die das Steuern der Maus am Mac per Kopfbewegung erlaubt.

Neue Bedienungshilfen: macOS 10.15.4 Catalina erlaubt das Steuern der Maus per Kopfbewegung

Um Menschen mit körperlichen Einschränkungen das Arbeiten mit iOS, iPadOS oder macOS so einfach wie möglich zu machen, hat Apple in seine Betriebssysteme sogenannte Bedienungshilfen integriert. Am bekanntesten ist zum Beispiel VoiceOver, ein Feature, das Blinden und Sehbehinderten das Bedienen eines Mac mit Spracheingabe anbietet. Darüber hinaus kann man die Farben umkehren oder den Kontrast verringern oder erhöhen.

In den Optionen der Bedienungshilfen wurde in der ersten Beta von macOS 10.15.4 nun ein gänzlich neues Tool für den Mac entdeckt. So wird es mit der kommenden Version von Catalina möglich sein, die Maus am Mac via Bewegung des Kopfes zu steuern. Die Maus lässt sich dabei über den ganzen Bildschirm bewegen.

Die Geschwindigkeit des Mauszeigers kann in den Optionen der Bedienungshilfen an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Zudem lässt sich ein Schwellwert definieren, sodass ungewollte Eingaben vermieden werden.

Der Entwickler Guilherme Rambo hat auf seinem Twitter-Account ein kurzes Video des Konfigurationsmenüs der neuen Art der Maussteuerung veröffentlicht, das zeigt, wie sich die Kopfbewegung auf den Mauszeiger auswirkt.

Quelle: appticker-news.de

Kennzeichnung von Verpackungen in Braille

Liebe Bloggemeinde,

Für blinde und sehbehinderte Menschen ist die Brailleschrift eine wichtige Orientierungshilfe. Sie kann auf Produktverpackungen nützliche und wichtige Informationen übermitteln. Die Faller-Tochter Packex hat jetzt eine wirtschaftliche Methode entwickelt, um Braille digital auf Faltschachteln aufzubringen.

Die Faller-Tochter Packex in Worms ist auf die wirtschaftliche Produktion von Verpackungen in Klein- und Kleinstmengen ab Losgröße 1 spezialisiert und setzt dabei auf digitale Services und Lösungen wie das sogenannte Digital-Braille-Verfahren. Dies haben die Experten von Packex entwickelt, um Blindenschrift schnell, einfach, günstig und in sehr guter Qualität auf Verpackungen aufzubringen. Konventionell wird die Braille in das Material gestanzt. Hierfür muss ein extra Werkzeug hergestellt werden, welches von unten die Punkte in den Druckbogen drückt. Dieser Vorgang fordert, neben der Fertigung einer extra Stanze, auch eine speziell abgestimmte Rüstung der Maschine für den jeweiligen Druckauftrag – ein nicht zu unterschätzender Kosten- und vor allem Zeitfaktor.

Weltweit einzigartiges Verfahren
Bei Digital-Braille, einem für die Faltschachtelindustrie einzigartigen Verfahren, wird die Schrift mithilfe eines speziellen UV-Lacks additiv auf die Verpackung aufgebracht. Dafür hat Packex eine weltweit einzigartige Kombination von integrierten Systemen auf Basis einer Transportmaschine gewählt: Unter anderem drei Druckköpfe, eine LED-Trocknung sowie ein hochpräzises Braille-Messgerät. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir die Idee umsetzen konnten“, erzählt Julian Erhard, Director Operations und Mitgründer von Packex. „Es war nicht einfach, die komplexe Konstruktion einzurichten und abzustimmen.“ Mit dem präzisen Verfahren lässt sich die Braille zudem näher an Ecken und Kanten auftragen, was dem Kunden einen größeren Spielraum bei der Gestaltung der Verpackung gibt. Eine separate mechanische Stanze ist nicht erforderlich. Das spart immens Zeit und Geld.

Darüber hinaus überzeugt das Digital-Braille-Verfahren durch hohe
Qualität: Anders als bei konventionell geprägter Blindenschrift können die einzelnen Punkte nicht aufplatzen. Ein videobasiertes Qualitätssicherungssystem überprüft jede Schachtel während der laufenden Produktion. Fehlerhafte Verpackungen lassen sich somit viel leichter erkennen und zuverlässig aussortieren. Das Digital-Braille-Verfahren ist aber nur eines von vielen Dienstleistungsangeboten im Portfolio von Packex.
Klein- und Kleinstserien in Expressfertigung

„Wir verfolgen einen branchenoffenen Ansatz und bedienen neben der
Pharma- und Healthcare-Industrie, für die wir auditiert und zertifiziert sind, auch Hersteller anderer Sparten, etwa die Konsumgüter- und Lebensmittelbranche“, erklärt Nikolaus Reichenbach, Geschäftsführer von Packex. Das Unternehmen setzt auf ein weitgehend digitales Geschäftsmodell und moderne Technologien. Statt auf klassischem Weg, bestellt der Kunde die gewünschten Produkte über ein online-basiertes B2B-Portal. Nach der Registrierung gelangt der Nutzer auf eine intuitiv zu bedienende Oberfläche, das sogenannte Dashboard. Von hier aus ist es nur ein Klick bis zum Überblick über vergangene Bestellungen, zum Start eines neuen Auftrags oder zur Konfiguration eines komplett neuen Produkts. Das geht schnell, bequem und einfach: Kunden können aus verschiedenen Verpackungstypen wählen und diese an ihre individuellen Anforderungen anpassen.

Sonderkonstruktionen, entweder geklebt oder als Zuschnitt, sind auf Anfrage ebenfalls möglich. Das System empfiehlt dem Nutzer schon während der Konfiguration eine geeignete Materialart und -qualität und zeigt ihm den Preis jederzeit übersichtlich an. Das Portal dient gleichzeitig als „virtuelles Lager“: Bereits konfigurierte Verpackungen lagern digital in der Cloud anstatt physisch in einer Halle. Das reduziert die Kosten deutlich und schafft Flexibilität. Die gewünschte Schachtel kann jederzeit mit einem Klick bestellt werden und macht sich spätestens 72 Stunden später in Serienqualität auf den Weg zum Kunden.
Kostengünstig, effizient, ressourcenschonend

Aufträge werden in automatisierten Prozessen zusammengefasst, gemeinsam auf Sammelbögen gedruckt und mittels Lasertechnologie „gestanzt“.
Speziell die einzigartige und werkzeuglose Lasertechnik ermöglicht noch mehr Geschwindigkeit und Flexibilität in der Produktion. Für den Druck kommen sowohl ein Offset- als auch ein Digitaldruckverfahren zum Einsatz – mit jeweils erster marktreifer Anwendung des Sieben-Farb-Drucksystems.
Ausgeliefert werden die Faltschachteln schließlich in passgenauen Kartons vom Paketdienst. Das ist schneller und unkomplizierter als der sonst übliche Versand per Spedition auf Paletten und darüber hinaus mit geringeren CO2-Emissionen verbunden.

Die intelligente und digitalisierte Fertigung ermöglicht es, dass Packex die Produktion von Verpackungsmitteln besonders effizient, ressourcenschonend und zu geringen Kosten realisieren kann.
„Gleichzeitig bieten wir unseren Kunden damit zahlreiche Möglichkeiten für individuelle, personalisierte und serialisierte Verpackungen“, ergänzt Reichenbach.

Beispielsweise könnte Packex mit dem Laser filigrane Motive, Sonderformen oder Ausschnitte aus der Faltschachtel trennen, was dem Kunden ungeahnte Freiheiten und Möglichkeiten bei der Gestaltung verleiht. Dies ist im konventionellen Stanzprozess nicht machbar.
Veredelungen der Produkte sind auf Anfrage möglich. Bei den Veredelungsmöglichkeiten richtet sich das junge Unternehmen nach den Ansprüchen seiner Kunden.

Quelle: neue-verpackung.de

In das Konjunkturpaket muss Barrierefreiheit rein!

Liebe Bloggemeinde,

Corona macht’s möglich – die deutsche Politik legt seit März ein atemberaubendes Tempo an den Tag. Von heute auf morgen wurden Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung eingeführt, ein milliardenschwerer Schutzschirm nach dem anderen aufgespannt und die Senkung der Mehrwertsteuer auf den Weg gebracht. “Natürlich bestand enormer Zeitdruck”, sagt DBSV-Präsident Klaus Hahn, “aber jetzt muss dringend nachjustiert werden!”

So gibt es für blinde und sehbehinderte Menschen, die eine Begleitperson benötigen, immer wieder Schwierigkeiten beim Taxifahren oder Einkaufen, weil Regelungen zur Mitnahme von Assistenz in den Infektionsschutzregelungen fehlen oder nicht ausreichend kommuniziert wurden. Blinden und sehbehinderten Berufstätigen werden plötzlich Videokonferenzlösungen und andere digitale Arbeitsmittel vor die Nase gesetzt, die sie aufgrund von Mängeln in der Barrierefreiheit gar nicht oder nur eingeschränkt nutzen können. Aus ganz Deutschland berichten Eltern blinder und sehbehinderter Schulkinder von Problemen bei der Versorgung mit barrierefreien Lernmaterialien, und auch bei den Kommunikationsmaßnahmen zur Corona-Krise wird nicht konsequent auf Barrierefreiheit geachtet. Leider ließe sich die Liste noch fortsetzen.

In den nächsten Wochen bietet sich der Bundesregierung die Chance, vom Reagieren aufs Regieren umzuschalten. Die enormen Investitionen, die im Rahmen des Konjunkturpakets geplant sind, müssen genutzt werden, um eine gleichberechtigte Teilhabe voranzubringen. So wird beispielsweise gerade über die Digitalisierung der Schulbildung diskutiert, um im Fall einer zweiten Infektionswelle besser für die Herausforderungen des Heimunterrichts gerüstet zu sein. Ob die damit verbundenen Anwendungen auch für Schülerinnen und Schüler mit Seheinschränkung zugänglich sind, scheint bisher niemanden zu interessieren. Für Klaus Hahn ein Unding: “Wir erwarten, dass bei der Umsetzung des Konjunkturpakets Barrierefreiheit in allen Handlungsfeldern konsequent mitgedacht und umgesetzt wird.”

Die politischen Forderungen des DBSV zu den Maßnahmen im Zusammenhang der Corona-Pandemie finden Sie unter:
https://www.dbsv.org/corona-forderungen.html

Quelle: DBSV