Liebe Bloggemeinde,
das sogenannte Charles-Bonnet-Syndrom (CBS) ist ein Phänomen, das bei
blinden und sehbehinderten Personen auftreten kann. Dabei sehen die
Betroffenen Trugbilder, die von einfachen, geometrischen Formen bis zu
komplexen, bildlichen Szenen reichen können. Die Patienten sind sich
bewusst, dass diese Bilder nicht der Wahrheit entsprechen. Es handelt sich dabei nicht um eine psychische Störung, sondern ist eher vergleichbar mit dem Phantomschmerz, den amputierte Gliedmaßen verursachen können. Für uninformierte Neubetroffene ist es ein sehr beunruhigendes Phänomen über das diese aufgeklärt werden sollten, um Ängste zu vermeiden.
Die Betroffenen berichten von Trugbildern in Form von Tieren, Punkten oder hellen Lichtblitzen aber auch von Szenen mit fremden Menschen oder Blumen. Viele Betroffene sprechen aus Angst und Scham nicht einmal mit ihrem Arzt über diese Wahrnehmungen und auch bei Ärzten sind die Symptome des Charles-Bonnets nicht immer bekannt und können folglich falsch gedeutet werden. Man geht davon aus, dass zwischen 10% und 40% der sehbehinderten und blinden Menschen vom Charles-Bonnet-Syndrom betroffen sind.Die Ursachen sind nicht geklärt.
Quelle: Blickpunkt Aktuell Nr. 29/2015