Schlagwort-Archiv: Wahrnehmung

Online-Spiel der Woche des Sehens simuliert Seheinschränkungen

Liebe Bloggemeinde,

die Woche des Sehens lädt zum Spielen ein! Das neu entwickelte Online-Spiel „Zug in Sicht“ simuliert, wie Menschen mit unterschiedlichen Seheinschränkungen Alltagssituationen wahrnehmen. Das Spiel steht ab sofort unter www.woche-des-sehens.de/spiel zur Verfügung und kann direkt im Browser gespielt werden.

Bereits mehrfach hat die Woche des Sehens sehr erfolgreich Filme präsentiert, in denen Sehbehinderungen simuliert werden. Um neue Zielgruppen zu erreichen, wurde nun „Zug in Sicht“ entwickelt. Am Spielbeginn stehen drei unterschiedliche Seheinschränkungen zur Auswahl. Anschließend bewegen sich die Spielenden mit dem gewählten Seheindruck durch eine virtuelle Bahnstation. Ziel ist es, „unfallfrei“ das Gleis zu wechseln und einen Zug zu erreichen. Wer möchte, kann das Spiel danach mit einer anderen Seheinschränkung spielen und sich so die Unterschiede buchstäblich vor Augen führen.

„Zug in Sicht“ kann natürlich nur einen ungefähren Eindruck von der Wahrnehmung eines sehbehinderten Menschen vermitteln, aber beim Spielen merkt man sehr schnell, wie unterschiedlich Sehbehinderungen sich auswirken. Mit „Tunnelblick“ kommt man am Fahrkartenautomaten ganz gut zurecht, sieht aber Passanten zu spät. Hat man dagegen einen Ausfall im Zentrum des Gesichtsfeldes, ist es genau umgekehrt. So wird Sehbehinderung ein Stück weit erlebbar. Unser Tipp: Schicken Sie doch mal die Nachbarin oder den Kollegen in diesen ganz besonderen Bahnhof!

www.woche-des-sehens.de/spiel

Quelle: dbsv-direkt

Charles-Bonnet-Syndrom (CBS)

Liebe Bloggemeinde,

das sogenannte Charles-Bonnet-Syndrom (CBS) ist ein Phänomen, das bei
blinden und sehbehinderten Personen auftreten kann. Dabei sehen die
Betroffenen Trugbilder, die von einfachen, geometrischen Formen bis zu
komplexen, bildlichen Szenen reichen können. Die Patienten sind sich
bewusst, dass diese Bilder nicht der Wahrheit entsprechen. Es handelt sich dabei nicht um eine psychische Störung, sondern ist eher vergleichbar mit dem Phantomschmerz, den amputierte Gliedmaßen verursachen können. Für uninformierte Neubetroffene ist es ein sehr beunruhigendes Phänomen über das diese aufgeklärt werden sollten, um Ängste zu vermeiden.

Die Betroffenen berichten von Trugbildern in Form von Tieren, Punkten oder hellen Lichtblitzen aber auch von Szenen mit fremden Menschen oder Blumen. Viele Betroffene sprechen aus Angst und Scham nicht einmal mit ihrem Arzt über diese Wahrnehmungen und auch bei Ärzten sind die Symptome des Charles-Bonnets nicht immer bekannt und können folglich falsch gedeutet werden. Man geht davon aus, dass zwischen 10% und 40% der sehbehinderten und blinden Menschen vom Charles-Bonnet-Syndrom betroffen sind.Die Ursachen sind nicht geklärt.
Quelle: Blickpunkt Aktuell Nr. 29/2015