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Klicksonar-Training in Berlin

Liebe Bloggemeinde,

mehr noch als die einfache Echoortung kann Klicksonar Echos im Kopf dreidimensional visualisieren. Wir freuen uns sehr, dass wir erneut unseren beliebten Mobilitäts- und Wahrnehmungstrainer Juan Ruiz (World Access for the Blind, Schüler Daniel Kishs) nach Deutschland holen können. Es werden Einzeltrainings in Orientierung und Mobilität mit Langstock und Klicksonar angeboten. Die Schulungseinheiten sind sowohl für Kinder ab 3 Jahren (in Elternbegleitung) als auch für Multiplikatoren und Mobilitätslehrende gedacht, die die Klicksonar-Orientierung kennenlernen oder verfeinern wollen.
Die Schulungen finden statt von Donnerstag, 20. April, bis Sonntag, 24. April 2016 in Berlin im Vereinsbüro Anderes Sehen e.V., Ladenbüro links, Zionskirchstraße 73 in 10119 Berlin Prenzlauer Berg. Anderes Sehen e.V. übernimmt den größten Teil der Kosten und die gesamte Organisation. Reservierungen sind ab sofort möglich.
Bitte klicken Sie zur Reservierung und Bezahlung eines Termins auf die folgenden Links. Die Bezahlung erfolgt online.
https://supersaas.de/schedule/anderes-sehen/O&M-Training
Falls Ihnen das nicht möglich ist, bitte über kontakt@anderes-sehen.de melden. Für blinde Nutzerinnen und Nutzer freuen wir uns auf einen Buchungswunsch per Mail an diese E-Mail-Adresse. Wir empfehlen, umgehend zu buchen, da die Plätze erfahrungsgemäß sehr rasch belegt sind. Nur bezahlte Reservierungen sind gültig!
- 1,5 Stunden Einzel-Training Eltern und Kind statt 90€ spendenfinanziert zu 40€.
- 2,5 Stunden Einzel-Training Jugendlicher statt 150€ spendenfinanziert zu 100€.
- 3,5 Stunden Einzel-Training Erwachsene statt 210€ spendenfinanziert zu 175 €.
- 2 oder 3 Stunden Trainer-Weiterbildung mit Klient, geeignet für Zertifizierungspunkte: zu 60€/h.

Unser Spendenlink: http://www.anderes-sehen.de/wofur-wir-ihre-spende-einsetzen/
Anderes Sehen e.V.
Zur Förderung blinder Kinder
Zionskirchstraße 73, 10119 Berlin
www.anderes-sehen.de
kontakt@anderes-sehen.de

Training Klick Sonar

Liebe Leser meines Blogs,

diese Info möchte ich Euch nicht vorenthalten.
Im April wird von Anderes Sehen e.V Trainingseinheiten im Klick-Sonar in Berlin angeboten. Ab sofort kann man sich dafür unter
www.anderes-sehen.de anmelden
Auf meiner Webseite findet Ihr einen Bericht über das Klick-Sonar.
http://siljakorn.de/klick-sonar.shtml

Hier eine Kurze Ankündigungsinfo vom Angebot Anderes Sehen e.V.:
Mobilitätstraining von Juan Ruiz: Langstocktraining mit Klicksonar im April.

Wir haben Juan Ruiz von World Access for the Blind für eine Woche nach Berlin bestellt. Es können Einzeltrainings in Orientierung und Mobilität mit Langstock und Klicksonar mit einer Kostenbeteiligung von 25€ pro Stunde gebucht werden. Anderes Sehen e.V. übernimmt Flug, Unterkunft und Verpflegung, sowie den halben Stundensatz des Trainers.

Er steht vom 7. April bis 11. April für Einzeltrainings von 9 bis 18 Uhr zur Verfügung. Der blinde Mobilitätstrainer aus dem USA spricht ein wenig Deutsch. Es ist
also sinnvoll, wenn eine englisch sprechende Begleitperson dabei ist.

Sie können ab sofort Trainingseinheiten buchen.
Die Zahlung erfolgt direkt anschließend per PayPal oder Kreditkarte.

Bitte finden Sie sich dann pünktlich zur gebuchten Zeit in der
Zionkirchstraße 73, 10119 Berlin ein. Das Ladenbüro unseres Vereins befindet sich im Erdgeschoß. Dort beginnen die Trainingseinheiten.

U-Bahnhof: U2, Senefelder Platz
Tram-Haltestelle: M1 und 12, Zionskirchplatz

Klick Sonar

Habt Ihr schon mal etwas von Klick-Sonar gehört? Dann wird Euch dieser Beitrag, den ich zu diesem Thema verfaßt habe, Euch darüber mehr Auskunft geben.
Klick-Sonar – Noch mehr Unabhängigkeit
Über Klick Sonar habe ich schon vor einigen Jahren gehört. Einmal las ich einen Beitrag im Spiegel Online und sah einen Bericht im Fernsehen, wo Daniel Kish über das Thema Klick Sonar ausführlich berichtete.
Den Spiegel Bericht las ich mit wachsendem Interesse. Einerseits machte es mich total neugierig darauf und andererseits konnte ich es mir überhaupt nicht vorstellen das dies ohne noch etwas sehen zu können allein Fahrrad in bergiger Umgebung zu fahren und ohne Begleitung in den Bergen wandern zu gehen …, annähernd funktioniert. Bis ich den Beitrag im Fernsehen sah. So konnte ich es mir zumindest einigermaßen vorstellen wie es mit dem Klick-Sonar von statten geht.
Als ich mich damit näher befasste, fiel mir wieder ein, wie es war, als ich zu erblinden drohte. Das hatte ich in den Jahren völlig verdrängt, daß ich mir ähnliche Möglichkeiten angeeignet hatte, die mir dabei helfen sollten, den Weg oder Dinge die sich auf dem Weg befinden, hörbar werden zu lassen. Z. B. Echos nutzen um sich zu orientieren oder durch Klacklaute der Absätze und durch Fingerschnipsen. Meiner Umgebung gefiel das aber gar nicht. Meinten das dies mich wie ein völlig behinderter Mensch wirken lässt. Als wenn Du ein bisschen, nicht normal im Kopf wärst. Es fehlte nur noch der Spruch:”Was sollen denn die Leute sagen”. Das wollte ich natürlich nicht, so wahrgenommen werden.
Ja und dann habe ich das sein gelassen und verdrängt. Es war ja auch eine andere Zeit in der ich herangewachsen bin und ich war ein Kind und Kinder hatten in dieser Zeit nichts zu sagen. Da wurde man noch schief angesehen, wenn man ein behindertes Kind hat oder war. Ja und wenn man als Gehandicapter ohne Begleitperson unterwegs war, ging das gar nicht, in den Augen Außenstehender. Die Vorstellung der Unselbstständigkeit war immens.
2011 las ich einen weiteren Bericht im Spiegel, wo Eltern von blinden Kindern berichteten, wie sie sich dafür eingesetzt haben, das Daniel Kish nach Deutschland kommt um dieses Verfahren näher vorzustellen.
Ich nahm Kontakt zu ihnen auf und erfuhr dabei, das sie inzwischen einen Verein gegründet haben. Sie suchten vergebens nach Trainern in Deutschland, die diese Technik vermitteln. Im Herbst 2011 gründeten die Eltern deshalb den Verein Anderes Sehen e.V., “aus reiner Notwendigkeit” heraus. Der Verein soll die Frühförderung blinder Kinder in Deutschland vorantreiben und Klick-Sonar bekannt machen.
Auf Ihrer Webseite erfuhr ich, das im Februar 2012 ein Treffen geplant ist, in dem Neulinge in dieses Gebiet eingeführt werden. Die Veranstaltung gab mir einen kleinen Einblick in diese Technik. Dennoch reichte es mir nicht aus, ich wusste nicht, wie ich das noch im Alltag auf natürliche Weise mit unterbringen konnte. Ohne das es für mich mehr Aufwand bedeutete.
Im Oktober 2012 kam Daniel Kish nach Berlin um in Workshops die Klick-Sonar-Technik detaillierter vorzustellen. Im Seminarraum der Sprachschule im Prenzlauer Berg saßen in etwa 25 Teilnehmer vor Daniel Kish. Es waren Größtenteils sehende Eltern von blinden Kindern, einige Erzieher, die sich fortbilden möchten und Guido und ich. Viele sind auch extra dafür aus anderen Bundesländern angereist gekommen.
„Diese Augen, die Sie sehen, sind aus Glas“, sagte er, „also ich sehe nichts“. Er dreht sich und läuft ein paar Schritte zur Seite und hebt ein Tablett hoch, das an der Wand lehnt. Er bittet die sehenden Anwesenden, ihre Augen zu schließen, es wird leise im Raum und macht Schschschhhhhh, dabei zieht er das Tablett langsam vor seinem Gesicht vorbei. Der Ton verändert sich. Mit dieser einfachen Übung zeigt er wie man prüfen kann, ob ein Objekt vor einem ist oder nicht. “Wie klingt das?”, fragt Kish. Die Sehenden stolpern über ihre Sprache, suchen nach Wörtern, denn: Wie beschreibt man ein Geräusch? Wie verändert sich das Schschschsch, wenn man ein Tablett vor das Gesicht hält? Wie klingt ein Baum, ein Pfahl, eine Treppe? „Jedes Ding hat einen Klang“, erklärt er weiter, „und jedem Klang wird eine Bedeutung gegeben“. Die sehende Gesellschaft habe eine ausgefeilte Sprache entwickelt, um visuelle Dinge zu beschreiben. Für Blinde ist es jedoch wichtig, eine Sprache zu entwickeln, die das beschreiben kann, was man hört. Im ersten Schritt geht es bei Klick-Sonar um die Wahrnehmung von Objekten, im zweiten erst um Identifikation.
Ein sehbeeinträchtigtes 11 jähriges Mädchen sagt: „Ich habe noch nie einen Ausgang selbstständig gefunden“. Bislang wurde sie immer geführt. Daniel reagiert sofort: “Das üben wir jetzt.” Sie gehen nach draußen auf das Gelände, auf dem mehrere Gebäude stehen, das Gelände, das sie noch nie vorher betreten hat. Beide haben einen Blindenstock in der Hand. Daniel stellt sich neben sie. „Klick mal und hör genau hin“, sagt er zu ihr. Sie schnalzt mit der Zunge. Sie dreht ihren Kopf zur einen Seite klick, dann dreht sie ihren Kopf zur anderen Seite klick. „Links von mir ist vermutlich eine Wand”, sagt sie, „rechts von mir scheint alles frei zu sein”. – „Korrekt“, sagt er. Sie schnalzt weiter und geht die Wand entlang, sie versucht dabei den gleichen Abstand zu halten. “Mache ich das gut?”, fragt sie in die Runde. „Oh ja“, raunen wir, die das beobachten. Sie tritt aus dem Schatten und spürt plötzlich die Wärme im Gesicht. „Hm, die Sonne“, sagt sie und bleibt einen Moment stehen. Sie geht weiter, hört die Ecke, findet die Tür und freut sich. „Ich hoffe, dass sich meine Zunge durch die vielen Klicks nicht abnutzt“ und lacht. Nach dieser anschaulichen Demonstration geht er mit uns noch weiter in die angrenzende Grünanlage der Sprachschule. Mit einfachen Übungen zeigt er uns, wie Klick-Sonar funktioniert.Wie man Entfernungen hört, wie man Größe und Dimensionen wahrnehmen kann, wie man Oberflächen unterscheidet. Fortgeschrittene Anwender, sagt er, können Baumarten aufgrund ihrer Oberflächenstruktur identifizieren, ihren Computer erklicken, ihre Kaffeetasse. Bis zu 200 Meter reicht die Technik. Ecken sind sehr einfach zu hören und wichtig, weil Nützliches meist in der Nähe ist. Türen, Ausgänge und Eingänge sind mit Klick-Sonar besser zu orten und somit wird man unabhängiger. Durch die detaillierten Ausführungen von Daniel Kish habe ich einen Weg wieder gefunden um Klick-Sonar im Altag zu integrieren. Ich bin davon Überzeugt, daß Klick-Sonar kombiniert mit einem weißen Langstock, eine gute Ergänzung ist. Auch finde ich, das diese Technik mehr Verwendung finden sollte und noch mehr Menschen darüber erfahren, um es Betroffenen weiter zu sagen. „Danke Daniel Kish, das Du mich daran geführt hast“. Daniel Kish sagt: „Blindheit sollte nur als eine Unbequemlichkeit verstanden werden“

Gruß
Silja