Archiv für den Monat: Mai 2014

Hörbuch zum Thema Inklusion

Lieber Leser meines Blogs,

heute möchte ich Euch ein Buch vorstellen, was für den Einen oder Anderen für die bessere Verständigung zum Thema: “Inklusion” weiter helfen wird. Denn Inklusion wird noch immer nicht so recht verstanden, was es in sich birgt usw..
Hier also der Tip.
Hörbuch: Vom inklusiv-respektvollen Umgang unter Menschen
Vorurteilsfreie Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung werden nur durch erweiterte Anstrengungen zur Bewusstseinsbildung alltäglich, wie sie die UN_Behindertenrechtskonvention ausdrücklich fordert. Prof. Kurt Jacobs hat sich als Hochschullehrer über Jahrzehnte der Rehabilitation von Menschen mit Behinderung gewidmet. Gemeinsam mit drei Co-Autoren gibt er jetzt in seinem Buch “Respektvolle Begegnungen” viele beispielhafte Hinweise, wie der Umgang zwischen Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen und ihrer Umwelt frei von Verletzungen und Peinlichkeiten gestaltet werden kann. Das Buch ist auch als Daisy-Hörbuch für 10 Euro erhältlich bei atz Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde e.V. , Telefon 05531/7153, E-Mail: atz@blindenzeitung.de.

Ungerecht, nur 2.600 Euro

Lieber Leser,

das möchte ich Euch nicht vorenthalten, was der DVBS heute in seinem
Newsletter veröffentlicht hat.
Ich finde dies so unglaublich, was Menschen mit Behinderung alles in ihrem Leben erfahren müssen. Da kräuseln sich mir die Nackenhaare. Das kann doch nicht angehen!
Hier also die Info:
Ist doch gar nicht so schlimm?

Daß ein stark pflegebedürftiger behinderter Mensch von seinen etwaigen Gehalt u.U. nur behalten darf, was er auch an Sozialhilfe bekäme, dass behinderungsbedingter Mehrbedarf (Technik, Assistenz.) im Studium in Deutschland nur finanziert wird, wenn der jeweils Betroffene hinreichend arm ist, mag manchen ungerecht erscheinen. Der Bundesregierung nicht unbedingt.
Die Eingliederungshilfe sei keine “Armutsfalle”, lässt sie sich auf eine kleine Anfrage der Bundestags-Grünen hin vernehmen. Im Presseticker des Parlaments lesen wir weiter.
“[.]Die Fraktion hatte unter anderem kritisiert, dass ein behinderter
Mensch, der Leistungen der Eingliederungshilfe bezieht, seine Vermögensverhältnisse offenlegen muss und nur ein Schonvermögen von 2.600 Euro auf dem Konto haben darf. Die Bundesregierung betont, dass der Einsatz eigener Mittel zur Finanzierung von Unterstützungsleistungen nur verlangt werden dürfe, wenn diese eigenen Mittel über der Einkommensgrenze liegen und auch dann nur in zumutbarem Umfang. Ein Einsatz des gesamten Einkommens sei rechtlich nicht möglich. Schwerstpflegebedürftigen und blinden Menschen dürften auch jenseits der Einkommensgrenze nur mit 40 Prozent an den
anfallenden Kosten beteiligt werden, schreibt die Regierung. Sie betont, dass dem Sozialhilfeträger bei der Anrechnung des Eigenanteils ein breiter Entscheidungsrahmen eingeräumt werde, der verhindert, dass existenzgefährdende Härtefälle eintreten.”
“Breiter Entscheidungsrahmen” klingt gut.

In diesem Sinne bis zum nächsten Mal
Michael Herbst

Von Pixeln zu Tönen

Liebe Leser meines Blogs,

heute habe ich wieder etwas interessantes zu berichten.
Von Pixeln zu Tönen: Via Smartphone Farben und Formen hören – heise online Mein Mann und ich haben so etwas ähnliches 2008 in einer Studie an einer Universität getestet. Da hatten wir zwar noch kein Smartphone zur Verfügung. Man gab uns ein kleinen Rechner, Brille mit Kamera und Kopfhörer in die Hand. Dann gab man uns verschiedene Gegenstände die vorerst auf einen Tisch mit dieser Technik zu erkennen waren. Als wir damit besser umgehen konnten sind wir nach draußen gegangen. Ich habe diese Art und Weise die Umwelt so wahrzunehmen für mich nicht entdecken können. Da die unterschiedlichen Töne mich ziemlich angestrengt haben. Ich denke aber, das diese Art und Weise nun, von der ich Euch heute berichten möchte schon besser ausgereift ist.
Also liest selbst und macht Euch Eure eigenen Gedanken dazu.
Ganz lieben Gruß
 Eure
   Silja

Hier nun der Bericht:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Schon im letzten Jahr wurde dieses neuartige System vorgestellt und anscheinend wird es weiterentwickelt, wie der folgende
Bericht auf Heise-Online zeigt: Ein neues System der Echolokation setzt Bildinformation in hörbare Klanglandschaften um und das nun mit handlicher Technik,einer Kamera am Brillengestell, Stereokopfhörern und einem Smartphone. Selbst Sehende können mit dem System arbeiten. Fledermäuse und Delfine können es – und mit viel Übung auch manche Blinde: aus dem Echo eines Klicklauts ihre Umgebung erkennen. Doch die meisten Menschen hören aus Umgebungsgeräuschen nur ungefähre Hinweise heraus. Das wollen israelische Forscher nun mithilfe von Technik ändern: Sie setzen Kamerabilder in Klanglandschaften um, die übers Ohr nicht nur Distanzen und Formen, sondern auch Farben und Materialien vermitteln können.
EyeMusic-System für Grundformen und Farben
Eine einfache Kamera am Brillengestell liefert die Bilder, die das EyeMusic-System in Klänge umwandelt. So kann der Proband unter den Äpfeln auf dem Teller den roten erkennen. Mit ihrem EyeMusic-System, das im Vorjahr bereits erste Tests bestand, sind selbst Gesichtsausdrücke und Körperhaltungen grob zu erkennen. In Kombination mit Kamera und Kopfhörer ist der Algorithmus sogar auf Smartphones einsetzbar. Schon nach wenigen Stunden Übung konnten blinde Testpersonen verschiedene Grundformen und Farben heraushören.
Dasselbe gelang auch sehenden Probanden mit einer Augenbinde, schreibt das Team im Fachblatt Restorative Neurology and Neuroscience. Was dabei im Gehirn geschieht, enthüllt ihr zweiter aktueller Bericht im Magazin Current Biology : Hirnscans beweisen, dass ein solches “Sehen über das Ohr” tatsächlich die visuellen Areale im Gehirn beschäftigt. Teure und unhandliche Technik abgelöst
“Wir zeigen, dass es möglich ist, die grundlegenden Elemente von Formen per EyeMusic zu kodieren”, erklärt Amir Amedi von der Hebrew University in Jerusalem. “Zudem ist der Erfolg beim Assoziieren von Farbe und musikalischem Timbre sehr vielversprechend.” Diese Kombination könnte künftig helfen, auch komplexere Formen über das Ohr zu identifizieren. Amedi und Kollegen nutzen für ihr System das Prinzip der sensorischen Substitution: Dabei wird ein Sinnesreiz – hier das Sehen – durch einen anderen – etwa Hören oder Fühlen – ersetzt. Entsprechende Geräte, sogenannte SSDs (für sensory substitution devices) sind zwar seit längerem bekannt, waren bisher aber unhandlich, teuer und nur auf die Formen beschränkt. Amedis Team hingegen nutzt eine Kamera am Brillengestell, Stereokopfhörer sowie ein handelsübliches Smartphone. Dieses System kann detaillierte Umgebungsinformationen in “akustische Landschaften” verwandeln. Zunächst kamen die Bilder einer einfachen Schwarzweiß-Kamera mit 60 × 60 Pixeln Auflösung zum Einsatz. Bildpunkte und passende Töne.
Das EyeMusic-System schrumpft die Bildgröße zunächst auf 40×24 Pixel und reduziert die Farbinformation auf sechs Grundfarben oder Schwarzweiß. Die X-Achse des Bildes (links) entspricht der Zeitachse der Tonspur (rechts). Unten: Ebenso wird die Y-Achse des Bildes auf die Tonhöhe übertragen: Pixel oben im Bild klingen in höherer Frequenz als solche unten im Bild. Diese Bildpunkte setzt der EyeMusic-Algorithmus in passende Töne um, berichtet Kollegin Ella Striem-Amit: “Denken Sie an eine diagonale Linie von links oben nach rechts unten: Wenn wir eine absteigende Tonleiter nutzen, erhält man eine gute Vorstellung davon.” Je höher der Punkt im Bild, desto höher der zugehörige Ton – während das Timing der Töne den horizontalen Abstand wiedergibt.
Punkte links sind früher zu hören als solche rechts. Liefert eine Kamera hingegen Farben, so steckt diese Information im Typ der Musikinstrumente, die zum Einsatz kommen: Trompetenklang bedeutet blau, Violinen gelb, Holzblasinstrumente grün, Klavier rot und Gesang weiß. Schwarz ist durch Stille repräsentiert. Klanglandschaften interpretieren. Solche Klanglandschaften konnten die Versuchspersonen in Amedis “Center for Human Perception and Cognition” bereits nach zwei bis drei Stunden Übung gut interpretieren. Das galt nicht nur für blinde und sehbehinderte Probanden, denen ein besonders scharfes Gehör nachgesagt wird, sondern auch für Sehende. Diese Kontrollgruppe bekam lediglich die Augen verbunden. Überraschenderweise lernte sie die Klanglandschaften aus dem Kamerasystem aber ähnlich schnell zu interpretieren. Die SSDs funktionieren also unabhängig von der Art der Sehstörung und sind nicht-invasiv, also ohne aufwändige Operation zu nutzen. Auch deshalb scheinen sie derzeit die bessere Lösung im Vergleich zu technischen Netzhaut-Implantaten, an denen Forschergruppen weltweit arbeiten.
Verarbeitung in der “Seh-”, nicht der “Hörrinde”
Was beim “Bilderhören” im Gehirn vor sich geht, betrachtete die zweite Studie der Jerusalemer Forscher: Die Scans funktioneller Magnetresonanztomographen zeigten, dass die akustischen Signale des EyeMusic-Systems nicht in der sogenannten Hörrinde des Gehirns, sondern tatsächlich in der Sehrinde verarbeitet werden. Die Unterschiede von Körperformen zu Texturen, Objekten und Gesichtern zeigten sich nicht im Temporallappen (für das Hören) oder dem Somatosensorischen Cortex (für das Fühlen), sondern nur im visuellen Cortex – speziell in jenem Areal namens EBA, das für die Wahrnehmung von Körpern verantwortlich ist. Diese Hirnregion wurde nach ausführlichem Training selbst bei Menschen aktiv, die von Geburt an blind waren und so kaum Erfahrung mir Körperformen hatten.
Das beweist, so Amedi, dass das Gehirn nicht starr eintreffende Sinneseindrücke verarbeitet, sondern flexibler sei als bisher gedacht: “Es legt nahe, dass Hirnareale zum Verarbeiten visueller Information auch bei Blinden ‘geweckt’ werden können, wenn man passende Technologien und Trainingsansätze nutzt.”

Quelle:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Von-Pixeln-zu-Toenen-Via-Smartphone-Farben-und-Formen-hoeren-2140336.html

Ihr BBSB-Inform

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Wählen Sie: 0871 7000 14000. Es gilt das für den benutzten Anschluss vereinbarte Verbindungsentgelt ohne Aufschlag.

Die verflixten Tränen

Meine lieben Blogleser,

damit Ihr mein Engagement bezüglich Taubblindheit besser nachvollziehen könnt, möchte ich Euch gerne diese Infos, die mich heute erreichten, nicht vorenthalten.
(Mein Hilfsprojekt ist auf siljakorn.de/hilfe.shtml)

Ein sehr beeindruckendes Buch, das eine taubblinde Frau verfaßt hat. Das gibt einen Einblick in das Leben eines taubblinden Menschen.
Anna-Maria Ellinger, taubblindes Mitglied des BBSB, nimmt Sie in ihrer sehr persönlichen Erzählung “Die verflixten Tränen” mit in die Erlebniswelt eines Kindes, einer jungen Frau, die selbst merkt und von außen zu spüren bekommt, dass etwas mit ihr nicht stimmt.
Sie schildert das Aufwachsen in ihrer Heimat, die Konfrontation mit der Zukunft, welchen Beruf soll sie ergreifen, wie wird sie leben können. Zaghafte Annäherungen an einen Mann, wird er ihre Behinderung akzeptieren, Enttäuschung, aufkeimende Hoffnung und immer wieder “die verflixten Tränen”. Wird sie es schaffen können, sich von zu Hause zu lösen, selbständig zu werden und vielleicht selbst irgendwann eine Familie gründen zu können?

* Ellinger, Anna-Maria: Die verflixten Tränen, persönliche Aufzeichnungen. Eine berührende und teils heitere Biographie von Annemarie “Opamäde”, die trotz ihrer Sehbehinderung um Anerkennung und die große Liebe kämpft.

Hörbuch 193 Minuten, 1 DAISY-CD, 19,00 €, Bestellnummer: A 03539-Y1
Punktschrift 168 Seiten 1 Ordner, 19,00 €, Bestellnummer: A 03539-PK1
Großdruck 134 Seiten 1 Hefte, 10,00 €, Bestellnummer: A 03539-GS1
Datei 168 Seiten 1 CD, 10,00 €, Bestellnummer: A 03539-DR1

Bestellen können sie beim
BIT-Bestellservice
Ottmar Färber
Telefonnummer: 0 89 55 9 88 136 bzw. 0 89/55 98 81 44 (Anrufbeantworter)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org
Ein Videobeitrag der bei Youtube zu sehen ist. Er ist barrierefrei. Er gibt einen wunderbaren Einblick in das Leben taubblinder Menschen.

Ein Dokumentarfilm über Taubblinde
Der Film heißt: “Taubblinde in der Isolationshaft!?” von Katja Fischer. Er ist mit Untertiteln, Gebärdensprache und Ton versehen.
Hier ist der direkte Link zum Film auf Youtube: KLICK
Ein barrierefreies PDF-Dokument mit Übersetzung des Filminhaltes finden Sie auf: http://www.katjafischer.de