Schlagwort-Archiv: Forschung

Erster Kongress der Teilhabeforschung

Liebe Leserinnen und Leser,

am 26. und 27. September findet in Berlin der erste Kongress der Teilhabeforschung statt. Veranstalter sind das Aktionsbündnis Teilhabeforschung, in dem der DBSV Mitglied ist, und die Humboldt-Universität zu Berlin.

In dem jungen Forschungsfeld werden die Lebenslagen sowie Teilhabe und Partizipation von Menschen mit Behinderungen untersucht. Auf dem Kongress werden in Referaten, Vortragsforen sowie Ideen- und Forschungswerkstätten Aspekte der Teilhabeforschung vorgestellt und diskutiert. Die Themen reichen von politischer Partizipation über Teilhabe am Arbeitsleben zu Gesundheit und Pflege.

Das Programm und weitere Informationen gibt es unter:
www.teilhabeforschung2019.de

Redaktion:
Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)
Tina Below
Volker Lenk

Anschrift:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV)
Rungestraße 19, 10179 Berlin
Tel.: (030) 28 53 87-0, Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: mailto:info@dbsv.org
www.dbsv.org

Hirnforschung – Blinde Menschen hören präziser

Liebe Bloggemeinde,

wie kommt es, dass blinde Menschen oft ein ausgeprägteres Hörvermögen haben als sehende Menschen? Erstmals konnte jetzt eine Studie nachweisen, an welcher Stelle im Gehirn diese Fähigkeit entwickelt wird.
Hören ist etwas ganz Individuelles. Jeder hört anders und empfindet das Gehörte auch unterschiedlich. Dass Blinde, vor allem Menschen, die früh ihr Sehvermögen verloren haben, häufig ein besseres Hörvermögen haben als Sehende, haben schon etliche Studien ergeben. Doch jetzt hat ein Experiment offenbar erstmals den physiologischen Hintergrund dieses Phänomens offen gelegt.

Was sorgt bei blinden Menschen für das Optimieren des Hörens?

Die allgemeine Annahme, dass Blinde besser hören als Sehende, ist keine bloße Spekulation. Die Aussage wird durch eine Anzahl von Forschungsarbeiten gestützt. Doch die Hirnmechanismen, die für eine Optimierung des Hörens bei Blinden sorgen, wurden bisher noch nicht entschlüsselt. “Es gibt da diese Vermutung, dass Blinde akustische Herausforderungen gut meistern, weil sie sich ohne visuelle Informationen in der Welt zurechtfinden müssen”, sagt die Neurowissenschaftlerin Ione Fine von der Universität Washington.
“Wir wollten herausfinden, wie das im Hirn funktioniert”, schilderte sie “UW News”, der Nachrichtenseite der Uni Washington.

Visualisierung von Hirnreaktionen

Für ihre Studien, die im “Journal of Neuroscience” und den “Proceedings of the National Academy of Sciences” veröffentlicht wurden, benutzten Fine und ihr Team die sogenannte funktionale Magnetresonanztomographie (fMRT), um Aktivitäten im auditiven Cortex, dem Hörzentrum des Gehirns, bei Blinden und einer Kontrollgruppe von Sehenden zu untersuchen. Mit der Magnetresonanztomographie lassen sich physiologische Funktionen im Innern des Körpers visualisieren.

Von den blinden Teilnehmern eines Jahrgangs hatten vier frühzeitig ihr Sehvermögen verloren, fünf von ihnen litten unter der sogenannten Anophthalmie, dem angeborenen Fehlen der Augen. Den Teilnehmern der Studie wurden Reintöne unterschiedlicher Frequenzen vorgespielt, während ein fMRT ihre Hirnfrequenzen aufzeichnete. Die Kontrollgruppe der Sehenden durchlief das gleiche Prozedere.

Das Hörzentrum passt sich der Blindheit an

Als die Wissenschaftler die Resultate analysierten, fanden sie heraus, dass die blinden Teilnehmer die Töne in einer schmaleren, präziseren Bandweite verarbeiten als die sehenden Probanden. Das legte den Schluss nahe, dass ihr Hörzentrum über eine feinere Frequenzabstimmung verfügt als das der Sehenden.

“Das ist die erste Studie, die beweist, dass sich das Hörzentrum der Blindheit anpasst. Das ist eine wichtige Erkenntnis, da es sich hier um eine Hirnregion handelt, die weitgehend identische akustische Informationen von sehenden und blinden Menschen bezieht,” sagt Fine. “Bei Blinden müssen den Tönen allerdings mehr Informationen entnommen werden – und diese Hirnregion entwickelt anscheinend dadurch erweiterte Fähigkeiten. Das ist ein besonders treffendes Beispiel dafür, wie die Entwicklung von Fähigkeiten des frühkindlichen Gehirns von der Umgebung beeinflusst wird, in der die Kinder aufwachsen.”

Sehende brauchen Gegenstände nicht akustisch zu erkennen

Der Psychologie-Doktorand Kelly Chang, Hauptautor der Neuroscience-Studie,
ergänzt: “Unsere Studie zeigt, dass die Gehirne blinder Menschen besser in der Lage sind, Frequenzen darzustellen. Für Sehende ist eine exakte Wiedergabe von Tönen nicht so entscheidend, da sie ja über den Sehsinn verfügen, um Gegenstände zu erkennen, während Blinde nur über die akustische Funktion verfügen. Das gibt uns eine Vorstellung davon, welche Veränderungen im Gehirn eine Erklärung dafür bieten, warum Blinde besser in der Lage sind, Geräusche in ihrer Umgebung zu filtern und zu identifizieren.

Die Fähigkeit von Synapsen, Teilen des Gehirns oder Nervenzellen, sich entsprechend ihrer Nutzung zu verändern, wird Neuroplastizität genannt. Wie allerdings das Hörzentrum diese Form der Neuroplastizität entwickelt, ist noch unbekannt. Allerdings haben die Wissenschaftler ihr Forschungs-Areal durch ihre Erkenntnisse weiter eingrenzen können.

Wissen über die Entwicklung des Hirns erweitert
“Blinde Menschen müssen mehr Informationen aus Geräuschen beziehen – und diese Hirnregion scheint als Resultat erweiterte Fähigkeiten zu entwickeln”, fasst Fine zusammen. Die Forschungsergebnisse würden das bisherige Wissen um die Entwicklung des Hirns erweitern, da das Team nicht nur untersucht habe, welche Hirnregionen sich durch Blindheit verändern, sondern auch ganz präzise die Art der Veränderungen, in diesem Fall die erhöhte Frequenz-Empfindsamkeit.

Ein blinder Studienteilnehmer drückt das so aus: “Ihr seht mit den Augen, ich sehe mit den Ohren.”

Quelle: 23.04.2019 – University of Washington

http://www.dnn.de/Nachrichten/Wissen/Universitaet-Washington-Studie-erklaert-weshalb-Blinde-praeziser-hoeren-als-Sehende

https://www.washington.edu/news/2019/04/22/brains-of-blind-people-adapt-to-sharpen-sense-of-hearing-study-shows/

https://www.sciencealert.com/new-evidence-explains-neural-phenomenon-of-blind-people-s-hearing-for-first-time

Verzeichnis der Reha-Forschenden ist online

Sehr geehrte Damen und Herren,

Zum 27. Reha-Kolloquium, welches vom 26. Bis 28.2. in München stattfand, erschien das Verzeichnis der Rehabilitationswissenschaftlerinnen und Rehabilitationswissenschaftler 2018. Die aktualisierte 26. Ausgabe informiert darüber, wer in Deutschland zu Themen der Rehabilitation, Teilhabe und Inklusion forscht. 267 Forschende aus allen Fachdisziplinen sind mit ihren Forschungsschwerpunkten und Kontaktdaten aufgelistet und geben an, ob und wie sie mit der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) arbeiten. Darüber hinaus sind alle Forschenden und ihre Angaben mit dem Portal REHADAT Forschung verlinkt.

Neben rehabilitationswissenschaftlichen Fragen werden Entwicklungen und Leitthemen aus Politik und Gesellschaft aufgegriffen, etwa zum Bundesteilhabegesetz, zur Unabhängigen Teilhabeberatung und zur Etablierung einer Teilhabeforschung. Auch zum diesjährigen Rahmenthema des Reha-Kolloquiums Rehabilitation bewegt! gibt es Informationen zur Forschung in den Bereichen Bewegungstherapie, Sport und Physikalische Medizin.

Die 26. Ausgabe kann im Portal REHADAT Forschung hier kostenlos als PDF heruntergeladen werden. Der Online-Meldebogen zur Neuaufnahme in das Verzeichnis ist hier abrufbar. .

Das Verzeichnis erscheint jährlich zum Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium. Herausgeber sind REHADAT, die Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation, die Deutsche Vereinigung für Rehabilitation und die Deutsche Rentenversicherung Bund.

REHADAT ist das Informationsangebot zum Thema Behinderung und berufliche Teilhabe (www.rehadat.de). Es richtet sich an Menschen mit Behinderung und alle, die sich für ihre berufliche Inklusion einsetzen. Die Informationen sind in Portalen und Datenbanken öffentlich zugänglich. REHADAT ist ein Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln und wird gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

Kontakt für Rückfragen:
Jasmin Saidie
Telefon 02 21 – 49 81 846
E-Mail: saidie@iwkoeln.de

Das Redaktionsteam können sie folgendermaßen erreichen
mailto:bbsb-inform@bbsb.org
Judith Faltl Telefon 0 89 – 68 52 58

Umfrage, Gebrauch und Barrierefreiheit -Touch-Screen

Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie werden gebeten, an einem Forschungsprojekt über die Erfahrungen, die Menschen mit Sehverlust mit Smartphones und Tablet Computern gemacht haben, teilzunehmen. Bevor Sie der Teilnahme an diesem Projekt zustimmen, nehmen Sie sich bitte Zeit und lesen Sie sorgfältig die folgenden Informationen. Diese Einverständniserklärung erklärt das Ziel der Studie, das Verfahren, die Vorteile, Risiken und Unannehmlichkeiten, sowie die Personen, die Sie für mehr Informationen kontaktieren können. Wir laden Sie dazu ein jede Frage zu stellen, die Sie an die genannten Forscher bei diesem Projekt haben.

Wovon handelt die Studie?
Das Ziel der Studie ist zu untersuchen, welche Mainstream Touch-Screen Geräte und installierbare Apps von blinden, taub-blinden Personen und Menschen mit Sehbehinderung benutzt werden, und ob diese Mainstream Geräte die Rolle von konventionellen Hilfsgeräten ersetzen können.

Gesucht werden Menschen die 18 Jahre oder älter sind, eine Sehbeeinträchtigung haben und ein Smartphone oder einen Tablet Computer seit mindestens drei Monaten benutzen. Um teilzunehmen sollten Sie Englisch, Französisch oder Deutsch verstehen, da die Umfrage in diesen Sprachen verfügbar ist.

Die Teilnahme an dieser Studie besteht aus einer online Umfrage.

Sie finden sie unter folgendem Link

Die Umfrage enthält bis zu 52 Fragen (die exakte Anzahl von Fragen hängt von Ihren Antworten ab). Es handelt sich um Multiple-Choice-Fragen oder offene Fragen (kleine Antworten). Das Ausfüllen der Umfrage wird zwischen 30 und 45 Minuten dauern. Die Umfrage ist vollständig zugänglich für Blinde und Menschen mit Sehverlust.

Die Umfrage enthält Fragen über Ihre demographischen Daten, Ihre Sehbeeinträchtigung, Ihr Touch-Screen Gerät, die Zugänglichkeitsmerkmale und Apps die Sie benutzen, sowie Fragen um besser festzustellen, wie diese Geräte benutzt werden.
Obwohl Sie nicht persönlich davon profitieren an dieser Studie teilzunehmen, werden Sie einen Beitrag zum Gebiet der Rehabilitation des Sehens leisten, um uns ein besseres Verständnis über die Eingabehilfen und Vorteile von Smartphones und Tablet Computer für Menschen mit Blindheit oder Sehbeeinträchtigung geben.

Am Ende der Studie haben Sie die Möglichkeit an einer Lotterie teilzunehmen, wo Sie einen Gutschein über $ 100 für iTunes (Apple) oder Google Play Store (Android) gewinnen können.

Die Ergebnisse werden bei Publikationen in akademischen Journalen im Gebiet von Sehbeeinträchtigungen und Hilfstechnologien eingereicht (wie das Journal of Visual Impairment and Blindness) und werden in lokalen, nationalen und internationalen Konferenzen im Gebiet von Sehbeeinträchtigungen vorgestellt werden. Diese Ergebnisse werden vor Medizinern von Rehabilitationszentren des Sehens präsentiert werden, die mit dem Centre de recherché interdisciplinaire en réadaptation (CRIR) de Montréal métropolitain verbunden sind. Dadurch können sie die Situationen, in welchen Mainstream- und adaptive Technologien verwendet werden können, Benutzererfahrungen mit diesen Geräten und wie auf diese Informationen in der klinischen Praxis Rücksicht genommen werden kann, besser begreifen. Außerdem können Sie eine Zusammenfassung der Resultate bei dem Forschungsteam anfordern, sobald die Studie beendet wurde.

Projekt
Gebrauch und Barrierefreiheit von Touch-Screen Geräten bei Menschen mit Sehverlust

Projektleiter
Natalie Martiniello, M.Sc (PhD Student)
Universität in Montréal – Optometrieschule
3744 Jean-Brilliant
Montreal QC H3T 1P1
Email: natalina.martiniello@umontreal.ca

Betreuer
Walter Wittich, PhD, FAAO, CLVT
Universität in Montréal – Optometrieschule
3744 Jean-Brilliant, Bureau 260-7
Montreal QC H3T 1P1
Telefon: 05 14 – 3 43 79 62
Fax: 05 14) – 3 43 23 83
Email: walter.wittich@umontreal.ca

Mitwirkende Forscher
Aaron Johnson, PhD
Concordia Universität – Fakultät für Psychologie
Richard J. Renaud Science Complex,
7141 Sherbrooke W., Bureau L-SP 245-5
H4B 1R6
Telefon: 05 14 – 8 48 24 24 ext. 2241
Email: aaron.johnson@concordia.ca

Christine Lehane
Universität von Kopenhagen, Dänemark – Fakultät für Psychologie
Øster Farimagsgade 2A, 1353 København K, CSS, Building: 10-1-27
Telefon: 0 45 35 – 33 16 27
Email: christine.lehane@psy.ku.dk

Magdalena Bittner
Hochschule München
Abteilung für Augenoptik und Optometrie
Email: bittner@hm.edu

Betreuer
Werner Eisenbarth, PhD
Hochschule München
Abteilung für Augenoptik und Optometrie
Email: werner.eisenbarth@hm.edu

Dieses Forschungsprojekt wurde nicht gefördert.

Fachtagung Teilhabeforschung

Liebe Leserinnen und Leser,

am 10. November, findet in Berlin eine Fachtagung des Aktionsbündnisses Teilhabeforschung statt. Wissenschaftler, Menschen mit Behinderungen und Vertreter von Fachgesellschaften, Fach- und Wohlfahrtsverbänden und weiteren Zusammenschlüssen diskutieren den zweiten Teilhabebericht der Bundesregierung und dessen Konsequenzen für die Teilhabeforschung.

Wer einen Einblick in das Thema bekommen und die Diskussion verfolgen möchte, kann per Live-Stream dabei sein. Klicken Sie hierzu auf folgenden Link: https://abthf2017.livecdn.de. Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr und endet gegen 15.30 Uhr.

“Menschen mit Behinderungen müssen sich in die Forschung über Menschen mit Behinderungen einmischen”, sagt DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke, der für den Deutschen Behindertenrat in der Koordinationsgruppe des Aktionsbündnisses Teilhabeforschung mitwirkt und zur Nutzung des Live-Streams herzlich einlädt.

Der Teilhabebericht der Bundesregierung wird seit Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention alle vier Jahre erstellt. Er beschreibt unter anderem, wie Menschen mit Behinderungen in Deutschland leben, wie es um ihre Teilhabechancen in verschiedenen Lebensbereichen bestellt ist und in welchen Bereichen Barrieren abzubauen sind. Der aktuelle Bericht mit fast 600 Seiten führt die Untersuchungen des Teilhabeberichts 2013 fort und beschreibt Entwicklungen der Teilhabe im Zeitraum von 2005 bis 2014. Insgesamt wird deutlich, dass die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen in vielerlei Hinsicht immer noch eingeschränkt ist. Hierbei gilt häufig: Je schwerer die Beeinträchtigung, desto geringer die Teilhabechancen.

Das bundesweite Aktionsbündnis Teilhabeforschung wurde im Juni 2015 gegründet. Rund 140 Organisationen und Einzelmitglieder sind derzeit zusammengeschlossen. Ihr Ziel ist es, die Forschungsaktivitäten zu den Lebenslagen von Menschen mit Behinderungen zu stärken. Eine interdisziplinäre Teilhabeforschung soll deutlicher als bisher das Augenmerk auf die Verwirklichung von Selbstbestimmung, Teilhabe und Partizipation von Menschen mit Behinderungen richten und damit zu einer Neuorientierung der Forschungslandschaft führen.

Mehr Infos zum Aktionsbündnis unter www.teilhabeforschung.org

Junge Braille-Leserinnen und –Leser gesucht

Liebe Bloggemeinde,

Pädagogen des Forschungsprojektes „ZuBra – Zukunft der Brailleschrift” suchen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 11 bis 22 Jahren, die eine hochgradige Sehbehinderung haben oder blind sind und Brailleschrift gelernt haben. In einer Befragung sollen deren Kompetenzen in Lesen, Hören und Schreiben erfasst und analysiert werden. Diese Lese- und Schreibaufgaben nehmen etwa zwei Stunden in Anspruch und können zu Hause, in der Schule, am Ausbildungs- oder Arbeitsort mit den persönlichen Hilfsmitteln erfolgen. Alle erhobenen Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und anonymisiert ausgewertet. Das Projekt leiten die Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich und die Pädagogische Hochschule Heidelberg.

Für die Teilnahmeanmeldung sowie für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte per E-Mail an Martina Schweizer – martina.schweizer@hfh.ch
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt ZuBra sind über folgende Links abrufbar:
www.hfh.ch und www.ph-heidelberg.de

Wer forscht zu Rehabilitation und Teilhabe?

Liebe Bloggemeinde,

Interessierte können im umfassend aktualisierten Verzeichnis der Rehabilitationswissenschaftlerinnen und Rehabilitationswissenschaftler 2017 nachschlagen, wer zu welchen Themen im Bereich der Rehabilitation und Teilhabe in Deutschland forscht.

Die Forschungsthemen spiegeln aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen wider. So greifen die Rehabilitationswissenschaftlerinnen und Rehabilitationswissenschaftler u. a. Begrifflichkeiten aus der Behindertenpolitik wie Inklusion, partizipative Forschung und Barrierefreiheit auf sowie Leitthemen aus der UN-Behindertenrechtskonvention und aus aktuellen Gesetzesreformen wie dem Bundesteilhabe- und dem Behindertengleichstellungsgesetz.

Die Ausgabe 2017 verzeichnet aktuell 258 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Fachdisziplinen mit ihren Kontaktdaten und Forschungsschwerpunkten. Außerdem ist angegeben, ob die Person mit der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) arbeitet.

In der 25. Auflage des Verzeichnisses hat REHADAT diese und weitere Informationen jetzt veröffentlicht. Die neue Ausgabe kann im Internet im Portal REHADAT-Forschung (http://www.rehadat-forschung.de/de/rehawissenschaftler) kostenlos als PDF-Datei heruntergeladen werden. Dort ist auch der Meldebogen für Forschende aus allen Fachdisziplinen zur Neuaufnahme in das Verzeichnis aufrufbar.

Das Verzeichnis erscheint jährlich im März zu den Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquien. Herausgeber sind REHADAT, die Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation, die Deutsche Vereinigung für Rehabilitation und die Deutsche Rentenversicherung Bund. REHADAT ist ein Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln und wird gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

Quelle: BBSB-Inform

Assistenz – Datenbrille mit ADAMAAS

Liebe Bloggemeinde,

Forscher der Universität Bielefeld wollen ein mobiles Assistenzsystem in Form einer Datenbrille entwickeln, das spezifische Eigenheiten des Anwenders kennt und auf ihn zugeschnittene Hilfe leistet.

Ein Forschungsprojekt der Universität Bielefeld will eine Datenbrille
entwickeln, die selbstständig erkennt, welche Unterstützung der Anwender gerade benötigt, ohne dass er spezialisierte Apps aufrufen müsste. Das ADAMAAS (Adaptive and Mobile Action Assistance in Daily Living Activities) getaufte Projekt soll in Kooperation mit externen Partnern Techniken aus unterschiedlichen Wissensbereichen kombinieren und wird mit 1,2 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Die geplante intelligente Brille soll sich auf Erkenntnisse der
Neuroinformatik stützen, Eye-Tracking-Methoden integrieren, Vitalparameter wie Blutdruck oder Herzfrequenz erfassen sowie Objekte und Aktionen des Brillenträgers erkennen. Auf der Basis der erfassten Daten soll eine Augmented-Reality-Anwendung Handlungsanweisungen in Form von Texten, Bildern oder virtuellen Assistenten in die Brille einblenden – abhängig von der Situation und der jeweiligen Person.

Individuelle Hilfe
Nach einer initialen Anpassung an die kognitiven und körperlichen
Fähigkeiten des Brillentägers soll das AR-System erkennen, wenn er Probleme beim Ausführen einer Handlung hat und ihm auf ihn zugeschnittene Unterstützung zukommen lassen. Das kann je nach Bedarf ein eingeblendeter Text, eine Grafik, ein Video oder ein Avatar sein.

Geplant ist außerdem, dass ADAMAAS kontinuierlich dazu lernt. Die erfassten Daten sollen über eine sichere Verbindung auf einen lokalen Host-Rechner übertragen und dort gespeichert werden. Eine Möglichkeit, das System unter realen Bedingungen zu testen, wollen die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel bieten, deren Schwerpunkt in der Pflege alter und behinderter Menschen liegt. (ka)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Intelligente-Brille-als-individuelles-Assistenzsystem-2735053.html?wt_mc=rss.ho.beitrag.atom