Archiv für den Monat: Oktober 2014

Berlin, Hamburg Hörbücherei – App

Liebe Bloggemeinde,

heute mal etwas für Euch, die schon Leser und Leserinnen der Berliner oder Hamburger Hörbücherei sind oder die es noch vorhaben werden zu wollen. Es gibt nun auch eine App für die einfache Bestellung bei der Hörbücherei.

Die Berliner Blindenhörbücherei hat jetzt ihre kostenlose Katalog-App Blibu BHB für iPhone, iPad und iPod touch veröffentlicht. Sie ist im App Laden zu bekommen.

Die App der Norddeutschen Blindenhörbücherei, BliBu NBH, ebenfalls kostelos, bekommt ihr im App Laden

Die App benötigt IOS 7 oder höher.

Mit der App ist es möglich, in den Hörbuch- und Hörfilmkatalogen der beiden Blindenhörbüchereien zu recherchieren, Bücher und Filme zu bestellen und die Bestellungen zu verwalten. Auch eine Registrierung neuer Hörer bei der Bibliothek ist möglich.

Adventskalender 2014

Hallo meine lieben Blogleser/innen,

für uns Blinde und Interessierte, gibt´s auch in diesem Jahr wieder einen Adventskalender, die mit Brailleschrift versehen sind.
Das ist echt erfreulich, finde ich.
Natürlich kann man sich einen Adventskalender selbst mit Brailleschrift versehen, falls man einfach nur einen haben möchte.
Wer jedoch etwas anderes haben möchte und sich keine Arbeit machen mag,
kann sich bei Hussel einen kaufen.
Kostet online 19,98 €, zzgl. 4,50 € Versandkosten

Bei Lauenstein gibt es auch einen. Die Türchen sind jedoch in Reihenfolge geordnet.
Kostet online 24,90 € zzgl. 4,60 € Versandkosten

Eingliederungshilfe im Zuständigkeitsbereich der Kommunen?

Liebe Leserinnen und Leser,

nach einem Vorschlag von Bundesfinanzminister Schäuble und Hamburgs
Bürgermeister Scholz soll die Eingliederungshilfe im Zuständigkeitsbereich der Kommunen bleiben. Das bewerten die politischen Experten der Behindertenverbände als Bedrohung für das Vorhaben, ein Bundesteilhabegesetz im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention zu schaffen. Lesen Sie hierzu die gekürzte Pressemitteilung der von rund 50 Verbänden getragenen Kampagne für ein gutes Bundesteilhabegesetz:

Kassel, 16. Oktober 2014: „Dem von der Bundesregierung geplanten
Bundesteilhabegesetz dürfen nicht die Zähne gezogen werden.“ So bringen die Behindertenverbände, die eine Kampagne für ein gutes Bundesteilhabegesetz gestartet haben, ihre Forderung auf den Punkt. Die Entlastung der Kommunen dürfe nicht von der Entwicklung eines Bundesteilhabegesetzes abgekoppelt werden, sonst drohe das Vorhaben zu scheitern.

„Verbunden mit der Schaffung des Bundesteilhabegesetzes haben die
Bundesregierung und die Länder eine Entlastung der Kommunen um jährlich fünf Milliarden Euro versprochen. Dieser Plan hat der Initiative für die längst überfällige Reform des Behindertenrechts und der Eingliederungshilfe eine neue Dynamik verschafft. Die von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und dem Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz nun gemachten Vorschläge, die Kommunen nicht über das neu zu schaffende Bundesteilhabegesetz, sondern über andere Finanzierungsströme wie die Übernahme der Kosten für die Unterkunft von Langzeitarbeitslosen und Grundsicherungsempfängern durch den Bund zu entlasten, sind daher eine ernsthafte Bedrohung für ein gutes Bundesteilhabegesetz“, fasst Ottmar Miles-Paul die Befürchtung der Verbände zusammen. Der Koordinator der Kampagne für ein gutes Bundesteilhabegesetz weiß nur zu gut, wie die nötigen Reformen des Behindertenrechts nunmehr zum Teil schon seit über 40 Jahren immer wieder verschoben werden. So befürchten die Verbände, dass auch dieses Mal das Gesetzesvorhaben auf halber Strecke
scheitern könnte, wenn die finanziellen Anreize für die Kommunen nicht mehr direkt mit dem Gesetzesvorhaben verbunden sind. „Wir brauchen ein starkes Bundesteilhabegesetz und dabei bauen wir darauf, dass gemachte Versprechungen auch eingehalten und nicht durch die Hintertür der Umleitung von Finanzströmen ausgehebelt werden“, so Ottmar Miles-Paul.

Die Verbände, wie beispielsweise der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV), der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK) oder die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL), fordern die Bundes- und Landesregierungen daher auf, Wort zu halten. Verbunden mit der Entlastung der Kommunen müsse ein gutes Bundesteilhabegesetz geschaffen werden, das endlich auch die Anforderungen der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen umsetzt. Im Mittelpunkt der Reform müsse die Selbstbestimmung, Gleichstellung und Inklusion behinderter Menschen stehen. „Behinderte Menschen müssen endlich das Recht haben, die Unterstützung und Assistenz zu bekommen, die sie brauchen, um mitten in der Gesellschaft leben, arbeiten und ihre Freizeit gemeinsam mit nichtbehinderten Menschen verbringen zu können, anstatt auf Sonderwelten und Sonderregelungen verwiesen zu werden“, erklärt Ottmar Miles-Paul.
Weitere Informationen im Internet unter www.teilhabegesetz.org

Diabetes Erblindungsrisiko steigt?

Liebe Bloggemeinde,

warum wird immer an Dingen gespart, die wichtig sind? Menschen die Diabetes haben und dazu leider noch sehgeschädigt oder sogar völlig erblindet sind, benötigen Hilfsmittel die ihnen ansagen, wie hoch Ihr Zuckerspiegel momentan ist. Dafür benötigen sie ein, was gut auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Aber das soll wohl nicht mehr so sein. Welcher Zweck wird damit verfolgt?
Lest hierzu die Presseerklärung:

Mit Diabetes ist ein hohes Erblindungsrisiko verbunden. Um die Verhütung von Folgeerkrankungen am Auge zu verbessern und auf barrierefreie Medizinprodukte für die Selbsttherapie zu drängen, haben der DBSV und die Deutsche Diabetes-Hilfe eine Zusammenarbeit vereinbart. Lesen Sie hierzu die heutige Pressemitteilung des DBSV:

Berlin, 13. Oktober 2014. Mindestens 6 Millionen Menschen in Deutschland sind von Diabetes betroffen, mehr als 60 Prozent davon entwickeln Schäden im Auge. Angesichts dieser Zahlen starten der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und die Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) gemeinsam das Projekt „Diabetes und Auge“. Ziele der Zusammenarbeit sind unter anderem die Verhütung von Folgeerkrankungen des Diabetes am Auge, eine bestmögliche Therapie und Versorgung der Patienten sowie die höchstmögliche Lebensqualität für Diabetiker, die bereits von einem Sehverlust betroffen sind.

Aktuell weisen die beiden Patientenorganisationen auf die dramatische
Versorgungssituation für blinde und sehbehinderte Menschen mit Diabetes hin und fordern die Hersteller von Blutzuckermessgeräten, Insulin-Pens und -Pumpen dazu auf, ihre Produkte barrierefrei zu gestalten. Nur so ist ein selbstständiges und erfülltes Leben für die betroffenen Diabetiker möglich.

Etwa 30.000 Mitbürger sind in Folge des Diabetes erblindet. Jährlich
verlieren weitere 2.000 Diabetiker ihr Augenlicht. Diese Menschen müssen ihren Blutzucker messen und ihre Insulin-Therapie durchführen können – und haben dafür immer weniger Möglichkeiten. Eine Insulinpumpe, die man eigenständig blind bedienen kann, ist nicht auf dem Markt und das letzte wirklich gut bedienbare barrierefreie Blutzuckermessgerät wurde vom Hersteller zum Auslaufmodell erklärt.

Hintergrund:
Wenn blinde Diabetiker ihre Diabetestherapie nicht mehr eigenständig
durchführen können, droht die Entgleisung des Diabetes. Schwerwiegende
Folgeschäden an Nerven und Gefäßen wie Herzinfarkt, Schlaganfall,
Nierenversagen und Amputationen drohen bereits in früheren Stadien der
Erkrankung und eine kürzere Lebenserwartung ist die Folge. Diabetiker werden unnötig zu Pflegefällen, weil Pflegedienste mehrmals täglich den Blutzucker messen und die Insulintherapie regulieren müssen. So entstehen hohe Kosten für die Gesellschaft und die betroffenen Diabetiker verlieren ihre Selbstständigkeit.

Um ein Gerät barrierefrei bedienen zu können, wird im Wesentlichen ein
kontrastreiches und blendfreies großes Display benötigt. Außerdem müssen gemessene und eingestellte Werte akustisch vermittelt werden.

Studie Uni Würzburg

Liebe Leser meines Blogs,

heute eine Info, die ich finde, die wir alle unterstützen sollten so fern wir in Würzburg und Umgebung leben. In Berlin gibt es noch keinen Termin. Ob jemals, steht noch nicht im Raum.
Hier die Info:
der Lehrstuhl für Psychologie an der Uni Würzburg arbeitet
an Gehirn-Computer-Schnittstellen und sucht dazu nur blinde Testpersonen, die Braille lesen können.

Durch eine derartige Schnittstelle soll es Menschen ermöglicht werden nur mit ihren Gedanken mit einem Computer zu interagieren. Das kann z. B. computergestütztes Malen sein. Für schwer behinderte Personen, die sich nicht bewegen und sprechen können, kann dies eine Möglichkeit sein, an ihrer Umwelt teilzuhaben.

Die Versuchspersonen bekommen eine Art Badekappe auf die schmerzfrei mit Metallplättchen auf der Kopfhaut die Hirnströme misst.
Diese Signale geben Aufschluss über die Hirnaktivität in den Bereichen unter den Metallplättchen. Dabei können wir aber weder die Gedanken noch die Gefühle der Person lesen und dies ist auch nicht nötig für unser Vorhaben. Stattdessen verwenden wir einen Trick um den Computer zu steuern. Der Computer spielt ihnen beispielsweise
verschiedene Töne vor. Dabei wird ihre Aufgabe sein, sich auf einen bestimmten Ton zu konzentrieren und zu zählen wie oft dieser abgespielt wird. Durch dieses aufmerksame Abwarten und anschließende Mitzählen gibt es im Gehirn einen besonderen Effekt direkt nachdem der Ton hörbar ist.
Nach etwas Training kann der Computer lernen diesen Effekt zielsicher zu erkennen und zu deuten. Nun kann man jedem der verschiedenen Töne eine Funktion zuweisen und anschließend rein durch Konzentration auf den gewünschten Ton dem Computer einen Befehl mitteilen.
Die Technik funktioniert bisher deutlich besser mit Bildern als mit Tönen oder Vibrationen. Es wird vermutet, dass dies daran liegt, dass der Sehsinn für gewöhnlich der am stärksten benutzte Sinn ist. Wenn möglich wäre unser Ziel jedoch, nur Töne oder Vibrationen zu verwenden anstatt Bilder zu präsentieren. Der Anwender würde dann nicht immer einen Monitor an seinem Rollstuhl benötigen, sondern könnte über unscheinbare Ohrstöpsel oder versteckte Vibratorplättchen Befehle erteilen.

Durch eine Studienteilnahme können Sie zur Verbesserung einer Kommunikations/Interaktions-Hilfe für schwer beeinträchtigte Personen beitragen.

Die Studienteilnahme dauert etwa 2 Stunden und wird mit mindestens 16€ vergütet.
Die Studie findet in der Marcusstraße in Würzburg statt.
Interessenten melden sich bitte bei Andreas.Herweg@uni-wuerzburg.de