Schlagwort-Archiv: Blind

Marrakesch-Vertrag tritt in Kraft

Liebe Bloggemeinde,

wie die Weltblindenunion meldet, hat gestern Kanada als zwanzigstes Land den Marrakesch-Vertrag ratifiziert. Damit wird der Vertrag zum 30. September 2016 in Kraft treten und die Blindenorganisationen und Blindenbüchereien der 20 Länder können ihre Bestände an barrierefreier Literatur über Grenzen hinweg austauschen.

Prof. Dr. Thomas Kahlisch, stellvertretender Vorsitzender der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen e.V. (Medibus) und DBSV-Präsidiumsmitglied, sieht nun die Bundesregierung am Zug: “Wie schade, dass Deutschland nicht zu den ersten zwanzig Ländern gehört, die den Vertrag ratifiziert haben! Es wird höchste Zeit, dass die Bundesregierung ihre Bummel-Strategie aufgibt und den grenzüberschreitenden Literaturzugang für blinde und sehbehinderte Menschen ermöglicht.”

Blinden-Pressedienst – Blip 6.2016

Liebe Leser,

Führhundhaltertreffen: Demonstration und Kulturereignis zugleich.
Seit 100 Jahren werden in Deutschland Blindenführhunde ausgebildet, von Oldenburg aus ging diese Idee um die Welt. Aus Anlass dieses Jubiläums bereitet der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) ein bundesweites Führhundhalter-Treffen vor; es wird vom 15. bis 18. September 2016 in Berlin stattfinden. Am Freitag soll die große Gruppe blinder Menschen mit ihren Hunden öffentlichkeitswirksam in der Hauptstadt auftreten, der Sonnabend wird als Tagung mit interessanten Vorträgen und einem abendlichen Kulturprogramm gestaltet. Die Aktion Mensch sorgt dafür, dass die Teilnehmerbeiträge erschwinglich bleiben. Informationen gibt Sabine Häcker beim DBSV, Email s.haecker@dbsv.org, Telefon 030-285387-284. Anmeldeschluss ist bereits der 10. Juli.

Aus dem atz-Infopool: Respektvolle Begegnungen.
Vorurteilsfreie Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung werden nur durch erweiterte Anstrengungen zur Bewusstseinsbildung (Art. 8 der UN_Behindertenrechtskonvention) alltäglich. Prof. Kurt Jacobs hat sich als Hochschullehrer über Jahrzehnte der Rehabilitation von Menschen mit Behinderung gewidmet. Gemeinsam mit drei Co-Autoren gibt er jetzt in seinem Buch “Respektvolle Begegnungen” viele beispielhafte Hinweise, wie der Umgang zwischen Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen und ihrer Umwelt frei von Verletzungen und Peinlichkeiten gestaltet werden kann (gut vier Stunden). Preis: 10,00 EURO. Zu beziehen bei atz Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde e.V., Adresse am Schluss.

Der atz-Zeitschriften-Hörtipp: Das Küchenkarussell.
Hier dreht sich alles um Essen und Trinken. Zeitschriftenbeiträge über internationale Esskultur und Warenkunde über Lebensmittel wechseln sich ab mit Kochrezepten, Medientipps und praktischen Anregungen, die blinden Menschen bei ihrer Arbeit in der Küche helfen.
Probeausgabe kostenlos bei atz Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde e.V., Postfach 1421, 37594 Holzminden, Telefon 05531/7153, E-Mail: atz@blindenzeitung.de.

Zusammenstellung: Hermann Dremel. atz Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde e.V., Holzminden, Telefon 05531/7153, e-mail: blip@blindenzeitung.de

Malworkshop – Sinne anders erleben

Liebe Malfreunde,

am 14. Januar 2017 von 10:00 bis 13:30 Uhr gebe ich wieder einen Malworkshop
“Buntes Leben – Nachbarschaft Inklusiv(e)”
im Nachbarschaftshaus Urbanstraße e.V., Urbanstraße 21, 10961 Berlin.

Anmeldung und Infos bei: Carla Miranda,
c.miranda@nachbarschaftshaus.de
Tel (030) 690 497 17
Weitere Infos in der PDF

The Art Days of the Blind

Liebe Kunstinteressierte,

die Vernissage zur Ausstellungsserie in Tschechien, zu der ich anwesend sein werde, ist am 3.5. 2016 um 16 Uhr
in der Bibliothek von Ostrava (28. října 2, Ostrava, 702 00)
Die Ausstellung mit meinen fotografierten Bildern und Fotos ist dort bis zum 27.5 2016 zu betrachten.
Weitere Ausstellungsorte in Tschechien ab Juni 2016: Novy Jicim, Olomouc, Opava, Vsetin und Zlin
Nähere Infos folgen.

Klicksonar-Training in Berlin

Liebe Bloggemeinde,

mehr noch als die einfache Echoortung kann Klicksonar Echos im Kopf dreidimensional visualisieren. Wir freuen uns sehr, dass wir erneut unseren beliebten Mobilitäts- und Wahrnehmungstrainer Juan Ruiz (World Access for the Blind, Schüler Daniel Kishs) nach Deutschland holen können. Es werden Einzeltrainings in Orientierung und Mobilität mit Langstock und Klicksonar angeboten. Die Schulungseinheiten sind sowohl für Kinder ab 3 Jahren (in Elternbegleitung) als auch für Multiplikatoren und Mobilitätslehrende gedacht, die die Klicksonar-Orientierung kennenlernen oder verfeinern wollen.
Die Schulungen finden statt von Donnerstag, 20. April, bis Sonntag, 24. April 2016 in Berlin im Vereinsbüro Anderes Sehen e.V., Ladenbüro links, Zionskirchstraße 73 in 10119 Berlin Prenzlauer Berg. Anderes Sehen e.V. übernimmt den größten Teil der Kosten und die gesamte Organisation. Reservierungen sind ab sofort möglich.
Bitte klicken Sie zur Reservierung und Bezahlung eines Termins auf die folgenden Links. Die Bezahlung erfolgt online.
https://supersaas.de/schedule/anderes-sehen/O&M-Training
Falls Ihnen das nicht möglich ist, bitte über kontakt@anderes-sehen.de melden. Für blinde Nutzerinnen und Nutzer freuen wir uns auf einen Buchungswunsch per Mail an diese E-Mail-Adresse. Wir empfehlen, umgehend zu buchen, da die Plätze erfahrungsgemäß sehr rasch belegt sind. Nur bezahlte Reservierungen sind gültig!
- 1,5 Stunden Einzel-Training Eltern und Kind statt 90€ spendenfinanziert zu 40€.
- 2,5 Stunden Einzel-Training Jugendlicher statt 150€ spendenfinanziert zu 100€.
- 3,5 Stunden Einzel-Training Erwachsene statt 210€ spendenfinanziert zu 175 €.
- 2 oder 3 Stunden Trainer-Weiterbildung mit Klient, geeignet für Zertifizierungspunkte: zu 60€/h.

Unser Spendenlink: http://www.anderes-sehen.de/wofur-wir-ihre-spende-einsetzen/
Anderes Sehen e.V.
Zur Förderung blinder Kinder
Zionskirchstraße 73, 10119 Berlin
www.anderes-sehen.de
kontakt@anderes-sehen.de

Alternative für Braille-Lesegeräte

Liebe Bloggemeinde,

Lesegeräte, die Braille-Schrift für Blinde darstellen, sind klobig und teuer. Das Startup Polymer Braille präsentierte sein Konzept für die nächste Generation von Braille-Lesegeräten für Blinde, auch mehrzeilig.

Bisher bestehen die Lesegeräte aus einer Zeile, auf der Braille-Schrift mittels kleiner Metallstifte dargestellt wird. Durch einen piezoelektrischen Effekt werden die Metallstifte angehoben und lassen sich dann als Braillepunkte ertasten. Diese sogenannten Braillezeilen gibt es mit unterschiedlich vielen Zeichen. Weil sie aber teuer sind, können sich viele Sehbehinderte auf der Welt keine leisten – und lernen nie lesen und schreiben.

Bauartbedingt sind die Lesegeräte in der Regel einzeilig. Die herkömmlichen Zeichenmodule sind L-förmig. Will man damit mehrere Zeilen darstellen, müsste man die L-Module stapeln und das Gerät werden mit jeder Zeile ein paar Zentimeter höher.

Polymer Braille entwickelt für dieses Problem eine Lösung: Mit einem Aktuator aus elektroaktivem Polymer, die sich unter elektrischer Spannung verformen, lassen sich Braillezeichen platzsparender darstellen. So sind Lesegeräte für Blinde machbar, die wie ein E-Book-Reader ganze Seiten inklusive eingebundener Grafiken darstellen.

Gegründet wurde Polymer Braille von einem Doktoranden der North Carolina State University, der durch einen Unfall sein Augenlicht verloren hat. Seit 2005 forscht Peichun Yang mit seinen Kollegen an neuen Möglichkeiten für ein Braille-Lesegerät, 2009 wurde das Unternehmen gegründet. Mit den Polymer-Aktuatoren seien ganzseitige Brailleleser zu geringeren Kosten als bei bisherigen Geräten machbar, erklärte CTO Wallace Shepherd Pitts in Las Vegas. Auf der CES zeigte Polymer Braille einen mehrzeiligen Prototyp und eine Designstudie, wie so ein neues Braille-Lesegerät aussehen könnte.

Die Forscher von der North Carolina State sind nicht die ersten, die sich an einer Alternative zur Braillezeile versuchen. Eine Designstudie aus Südkorea hat kurz für Aufsehen gesorgt, wurde aber nicht umgesetzt. Mit EU-Fördermitteln wurde in England der Anagraphs entwickelt, auf dem Braillepunkte durch das punktuelle Erhitzen einer Paraffinwachsschicht dargestellt werden. Auf dem Markt ist das Gerät nicht. Auch das Blitab könnte eine Lösung sein: das Wiener Startup hat ein fertiges Konzept – kleine Bläschen in einer Flüssigkeitsschicht stellen die Braillepunkte dar – und kann einen Prototyp vorweisen.
Entnommen aus einer Mitteilung von Alfred Schwegler, Referent für elektronische Hilfsmittel für blinde Menschen des BBSB.

Das Redaktionsteam:
mailto:bbsb-inform@bbsb.org
Judith Faltl Telefon 0 89 – 68 52 58

Online-Umfrage zum Umgang mit negativen Situationen

Liebe Leser,

Psychologie-Studentin Julia Hertzfeldt untersucht in ihrer Magisterarbeit den Umgang blinder und sehbehinderter Menschen mit negativen Situationen – und inwieweit dieser vom Umgang Sehender abweicht. Damit will sie zu einer verbesserten psychologischen Beratung Blinder und Sehbehinderter beitragen. Dafür sucht sie betroffene Teilnehmer/innen. Den Fragebogen finden Sie unter https://www.umfrageonline.com/s/e2add3d . Unter allen Teilnehmenden verlost Frau Hertzfeldt einen Amazon-Gutschein im Wert von 25 Euro.

Unterstützung für Masterarbeit Städtetourismus

Liebe Bloggemeinde,

Viktoria Kasperek sucht Unterstützung für ihre Masterarbeit zum Thema blinden- und sehbehindertengerechter Städtetourismus.

Sie schreibt:
“Bitte nehmen Sie sich 10 Minuten Zeit für eine kleine Onlineumfrage. Zum Thema Reisen kann mit Sicherheit jeder etwas sagen! Die Umfrage ist bis zum 16. März online. Gerne auch weitersagen. Vielen Dank!

Hier der Link:

https://www.soscisurvey.de/barrierefreiegaestefuehrung/

Ich danke Ihnen sehr!

Mit freundlichen Grüßen,

Viktoria Kasperek”

LHON – Interessengruppe

Liebe Leser,

LHON ist die Abkürzung für die Augenkrankheit “Lebersche hereditäre Opticus-Neuropathie”, bei der eine Schädigung des Sehnerves zu Sehbehinderung oder Blindheit führt. Von dieser Erkrankung Betroffene haben sich zum Erfahrungsaustausch im Internet zusammengefunden und treffen sich auch persönlich. Zur nächsten Veranstaltung, bei der ein Wissenschaftler auch neue Forschungsergebnisse und Behandlungsmöglichkeiten erläutern wird, sind alle Interessierten für den 9. April 2016 nach Berlin eingeladen. Auskunft gibt Sandra Findeisen unter der E-Mail-Adresse sandra.findeisen@lhon.vision.

Taubblinden Assistenz – Lehrbuch

Liebe Bloggemeinde,

das TBA – Lehrbuch erscheint am 21. Januar 2016

Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der TBA-Qualifizierungsinstitute (AGTI)
280 Seiten
87 Abbildungen
Kartoniert
34,00 Euro
ISBN 978-3-941146-61-7
Weitere Infos: http://median-verlag.de

Eine qualifizierte Assistenz für Menschen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung ist der Schlüssel zur Teilhabe dieses Personenkreises am gesellschaftlichen Leben. Ein möglichst barrierefreier Zugang zu Information, Kommunikation und Mobilität wird durch die Taubblinden-Assistenz sichergestellt. Sie trägt einen wesentlichen Teil zum selbstbestimmten und Sinnerfüllten Leben von Menschen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung in einer hörend-sehenden Gemeinschaft dar.
Assistenz für Menschen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung wird in Deutschland noch nicht lange explizit in den Fokus genommen. In der Folge sind auch Qualifizierungsangebote kein Schwerpunktthema, trotz dass die Einfürung eines Merkzeichens „taubblind/hörsehbehindert“ im Schwerbehindertenausweis wiederholt politisch thematisiert wurde. Erste Angebote in der Qualifiierung von Taubblinden-Assistenten haben in Deutschland 2007 begonnen. Seit 2012 gibt es ein Qualifikationsprofil für Taubblinden-Assistentinnen und -Assistenten des gemeinsamen Fachausschusses Hörsehbehindert/Taubblind (GFTB), an dem sich die Qualifizierungsinstitute orientieren. Zwischenzeitlich gibt es fünf Anbieter für Qualifizierungen in Deutschland: Das Deutsche Taubblindenwerk Hannover, die Diakademie Moritzburg, GIB Nürnberg, die Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn und das TBA-Projekt Recklinghausen.

Damit diese Anbieter für einen Konsens an Inhalten stehen sowie diesen auch lehren können und die Qualifizierungsteilnehmer Zugang zum Wissenskanon haben, ist dieses Lehrbuch Taubblinden-Assistenz entstanden. Es ist das erste deutschsprachige Werk, das sich der Thematik Taubblinden-Assistenz widmet und das in den Qualifizierungsinstituten gelehrte Wissen kompakt darstellt. Es beschreibt insbesondere Inhalte zu Grundlagen im Kontext von Taubblindheit/ Hörsehbehinderung, Kommunikation sowie Information, Rehabilitation, Recht, Psychologie, das Assistenten-Selbstverständnis und stellt dies anschaulich anhand von praktischen Beispielen dar.